In meiner Gruppe arbeiteten wir an dem Bau eines Modells des Rasterkraftmikroskopes.Am 02.08.2016 ging es nun also endlich los nach Jülich. Ich war schon ziemlich aufgeregt und sehr gespannt auf die anderen Teilnehmer/-innen, Kursleiter/-innen und natürlich das Programm für die nächsten zehn Tage. Aber von Anfang an. Wie war ich überhaupt dorthin gekommen? Angesprochen wurde ich von Frau Wegmann-Otters.

Auch wenn ich zunächst skeptisch war, war ich doch auch begeistert von der Idee, mit anderen interessierten Schüler/-innen Zeit in den angebotenen Kursen und dem Begleitprogramm zu verbringen. Also musste eine Bewerbung (umfangreich, aber machbar ;-) mit Lebensslauf, Motivationsschreiben, Empfehlungsschreiben des Fachlehrers) verfasst werden und endlich kam der erlösende Brief: Ich wurde angenommen.

Am Tag der Anreise bezog ich mit meinen beiden Mitbewohnerinnen unser Zimmer. Dann trafen wir uns auch schon das erste Mal in den Kursen zu einer kleinen Vorstellungsrunde. Die 54 Teilnehmer/-innen der gesamten Akademie verteilten sich auf drei Kurse mit jeweils 18 Personen (Hälfte Mädchen, Hälfte Jungen) und zwei Kursleitern. Nach dem Abendbrot ging es zum Kennenlernen mit den ersten sportlichen Spielen los. Abends im Zimmer erzählten wir uns von unseren ersten Eindrücken. Wir hatten jeder einen der drei verschiedenen Kurse belegt: Microcontroller, Forensik und Nanotechnologie (ich). Schnell merkten wir, wie gut wir uns verstanden, und verabredeten, am nächsten Morgen beim freiwilligen Frühsport mitzumachen.

Zwar war am ersten richtigen Tag noch alles etwas ungewohnt, doch wir kamen mit dem klar strukturierten Tagesablauf gut zurecht. Dieser sah generell so aus:

  • 06.45 - 07.30 Frühsport
  • 08.00 - 08.45 Frühstück
  • 08.45 Plenum (Tagesplan besprechen)
  • 09.00 - 12.00 1. Kursblock
  • 12.00 - 13.00 Mittagessen
  • 13.30 - 15.00 Chor/Sport
  • 15.30 - 18.00 2. Kursblock
  • 18.00 - 19.00 Abendessen
  • 19.15 - 20.45 1. KüA (Kursübergreifende Angebote)
  • 20.45 - 22.15 2. KüA
  • 22.30 Bettruhe

Der Frühsport bestand abwechselnd einen Tag aus einer (individuellen) Runde Joggen und den anderen Tag aus einem Work-Out mit Eigengewichtsübungen. Mir persönlich hat dieses Angebot sehr gut gefallen, da man so wacher in den Tag starten konnte. Nach einer warmen Dusche konnten wir unser wohlverdientes Frühstück genießen. Im Plenum wurde besprochen, was am Tag so ansteht, bevor wir dann in unsere Kurse gingen.

In meinem Kurs stand vormittags die ersten fünf Tage die Theorie im Vordergrund, während wir uns nachmittags in Dreier-Gruppen mit verschieden Themen wie beispielsweise Graphenstrukturen, der Fluoreszenzmikroskopie oder Atomvorstellungen beschäftigten. In meiner Gruppe arbeiteten wir an dem Bau eines Modells des Rasterkraftmikroskopes. Auch wenn für uns drei dieses Gebiet erst neu war, fanden wir uns sehr gut ein und fanden schnell Ideen für die Umsetzung.

Am dritten Tag stand ein ganz besonders Ziel auf dem Plan: die FH Aachen, Standort Jülich. Wir konnten an verschiedenen Stationen in einem Reinraum arbeiten, uns den 3D-Druck und ein echtes Rasterelektronenmikroskop ansehen. Wir waren sehr beeindruckt und konnten so erfahren, wozu die Nanotechnologie alles nützlich ist: Zum Beispiel für die Herstellung von Biosensoren. Nach diesem interessanten Ausflug gingen wir – voll mit zusätzlichen Ideen für unsere Gruppenarbeiten – zu Bett. Um diese Ideen umzusetzen, hatten wir noch zwei Tage Zeit. Dann sollten sie am „Tag der Rotation“ den Teilnehmern/-innen der anderen Kurse präsentiert werden. An diesem Tag bekamen wir so auch Einblicke in die Arbeit der anderen Kurse. So konnten wir bei den Microcontrollern LEDs progammieren und bei den Forensikern einen simulierten Mordfall lösen.

Experiment: „Von der Nano-Natur zur Nanotechnologie, der Bionik“Experiment zum „Feuerspucken“ mit kleinen PartikelnUnd schon waren die letzten drei Tage angebrochen. Vormittags führten wir Experimente, z. B. zu den Themen „Nano im Haushalt“ und „Von der Nano-Natur zur Nanotechnologie, der Bionik“ durch. Das Highlight war das Experiment zum „Feuerspucken“ mit kleinen Partikeln. Aber auch der Bau einer eigene Solar-Zelle war sehr interessant. Nachmittags arbeiteten wir in Gruppen an zwei verschiedenen Zukunfts-Szenarien am Beispiel einer Stadt: Eutopie (positiv) und Dystopie (negativ) in Bezug auf die Nanotechnologie. Besonderen Spaß hatten wir, als wir unsere Ideen plastisch umsetzen konnten und die beiden entworfenen Städte bauten. Parallel dazu arbeiteten rotierend Kleingruppen an unserer Abschlusspräsentation.

Die Abschlusspräsentation wurde einen Tag vorher mit Generalprobe geprobt und fand im formellen Rahmen, mit Eltern und Veranstaltern der Akademie, statt.

Für Abwechslung zwischen den Kurspräsentationen sorgten die Auftritte des Orchesters und des Chores, für die die Mitwirkenden jeden Tag nach dem Mittagessen geprobt hatten. Bei dieser Veranstaltung nahmen wir dann auch unsere Urkunden entgegen.

Untergebracht waren wir in einem ehemaligen Kloster und Internat mit einem großen Gelände.Auch wenn die Kursarbeit einen großen Anteil des Tagesablaufes einnahm und einen tollen Raum zum zielorientierten Arbeiten bot, hatte die Akademie darüber hinaus noch viel zu bieten. Zum einen hatte die Unterbringung wirklich einen besonderen Charme: ein ehemaliges Kloster und Internat mit einem großen Gelände, modern ausgestatteten Zimmern und einem hochmodern eingerichteten Science College (dem Gebäude für die Kursarbeit), zusätzlich noch einem großen Sportplatz und in der Nähe einem See (fürs Joggen und Schwimmen).

Aber vor allem gefiel mir war das Programm, das gemäß unserem Motto „Die Akademie ist das, was wir daraus machen“ ausgerichtet war.

Beim Frühsport, in der Mittagspause und nach dem Abendbrot fanden sich immer wieder Gruppen zusammen, um gemeinsam Fußball, Zombieball oder Schlagball (für uns alle neu – eine Vorart des Baseballs) zu spielen.

Übersicht der "KüAs"Nach dem Abendbrot begannen die geheimnisvollen KüAs. KüA steht für Kurs übergreifende Angebote, waren für die ganze Akademie ausgelegt und wurden von uns selbst angeboten. Und so wurde: gespielt (Kubb, Tischtennis, Zombieball), jongliert mit Pois, gebastelt mit Scoubidou. Und vor allem – Werwolf gespielt. Intrigen gesponnen und Pläne geschmiedet wurden beim Mörderspiel. So lernten wir uns gut kennen, hatten viel Spaß und eine wirklich schöne Zeit miteinander. Am Mittwochabend (dem Tag vor der Generalprobe der Abschlusspräsentation) feierten wir noch einmal in unser eigenen Disko (für die wir das Foyer des Science Colleges dekoriert hatten) und wurden schon ein wenig wehmütig bei dem Gedanken, dass die schöne Zeit schon bald zu Ende sein sollte.

Deshalb freut es mich besonders, dass wir noch immer in Kontakt stehen und uns schon im Oktober beim Nachtreffen wiedersehen. Organisiert vom Club der Ehemaligen treffen sich einmal im Jahr alle ehemaligen Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Juniorakademien NRW, die Zeit und Lust haben.

Und es wird bestimmt nicht das letzte Treffen bleiben.

An dieser Stelle möchte ich Frau Wegmann-Otters herzlich danken, sie hat mir die Akademie vorgeschlagen, mich empfohlen und mir so eine tolle Erfahrung ermöglicht.

Ich möchte euch die JuniorAkademie NRW (Jahrgangsstufen 8/9) unbedingt weiterempfehlen: Falls ihr die Möglichkeit haben solltet, dann nehmt sie wahr! Es lohnt sich auf jeden Fall! ;)