Französischkurse bei SeidenstickerMit dieser Frage beschäftigen sich viele Schüler, die vor der Wahl stehen, eine neue Fremdsprache zu wählen. Manche finden Französisch einfach nur schön, aber kann man mit der Sprache später auch etwas anfangen?

Wir, der Französischkurs der Jahrgangsstufe 11 des Ceciliengymnasiums, kennen die Antwort auf diese Frage. Zusammen mit den Schülern des Differenzierungskurses der Jahrgangsstufe 9 und Frau Matzke haben wir das bekannte Modeunternehmen Seidensticker in Bielefeld besucht.

Mme Nègre-Wolmeringer, die die Exportabteilung leitet, hat uns nett empfangen und über ihre Tätigkeiten berichtet. Sie arbeitet schon seit Jahren in der Firma Seidensticker und kann in ihrer Muttersprache problemlos mit französischen Kunden kommunizieren. Dabei ist es wichtig, dass man neben der Sprache auch die französische Kultur und ihre Besonderheiten kennt. Sie als Französin kennt sich in diesem Bereich natürlich gut aus. Aber braucht man wirklich Molière? Eh bien, oui, denn in Frankreich werden die Kontakte beim Essen hergestellt bzw. gepflegt. Und beim Essen spricht man über fast alles, auch über Molière, nur nicht über das Geschäftliche.

In der Exportabteilung gibt es auch deutsche Angestellte, die ebenso Erfolg im Beruf haben. Viele von ihnen haben zahlreiche Französisch- und Englischsprachkurse besucht, um für die Kooperation mit Frankreich und anderen Ländern gewappnet zu sein. Einige Sprachkurse sind besonders intensiv und dauern über 2 Jahre, denn gute Sprachkenntnisse sind sehr wichtig.

Eine ehemalige Schülerin des Ceciliengymnasiums, die ihre Ausbildung in der Firma Seidensticker macht, bestätigt diese Aussage. Aufgrund ihres Französischleistungskurses am Gymnasium hatte sie gute Vorkenntnisse. Trotzdem hat sie an verschiedenen Sprachkursen teilgenommen, um ihr Französisch zu verbessern.

Insgesamt herrscht eine angenehme Atmosphäre. Wir haben Einblicke in den Arbeitsalltag einer Exportleiterin gewonnen und ein Beispiel erlebt, wie man heutzutage seine Französischkenntnisse einbringen kann. 

Wie wichtig ist Französisch heutzutage im Beruf?

Französischkurse bei SeidenstickerUm erfolgreich im Beruf zu sein, ist die Kenntnis des Englischen immer wichtiger. Doch wie steht es mit anderen Sprachen, wie zum Beispiel Französisch? Um das herauszufinden, besuchten wir, der Französischkurs der 11. Klasse, die Exportabteilung der Firma Seidensticker in Bielefeld.

Dort empfingen uns die Abteilungsleiterin Frau Nègre-Wolmeringer, sowie ihre Mitarbeiterinnen, Frau Tödheide und Frau Pfahlmeier, eine ehemalige Cecischülerin, die ihre Ausbildung bei der Firma Seidensticker macht.

Frau Nègre-Wolmeringer erzählte uns zuerst, wie sie als Französin nach Deutschland kam, und sprach dann über ihren Werdegang bei der Firma Seidensticker.

Sie berichtete uns von Situationen, in denen es sehr hilfreich sein kann, die Sprache der Kunden zu sprechen. Kunden und Geschäftspartner seien viel offener und zufriedener, wenn man mit Ihnen in ihrer Sprache spreche. Unsere Frage war, ob man für Smalltalk mit Geschäftspartnern die Texte französischer Autoren wie zum Beispiel die von Molière aus dem 17. Jahrhundert interpretiert haben müsse. Die Antwort war einfach: Es sei nicht unbedingt nötig, aber es schade nicht, Kenntnisse auf diesem Gebiet in die Konversation einfließen zu lassen.

Frau Nègre-Wolmeringer merkte an, dass die Franzosen vor allem viel Wert darauf legten, dass man über politische Situationen Bescheid wisse. Außerdem könne man auch durch Kenntnisse über französische Persönlichkeiten und Texte glänzen.

Nachdem wir eine kleine Pause mit Kaffee und Keksen eingelegt hatten, in der wir uns den Showroom der Firma Seidensticker genauer angeschaut hatten, unterhielten wir uns über wichtige Eigenarten der zwei Nationen: Während in Deutschland ein Meeting pünktlich zu der abgemachten Uhrzeit beginnt und die Mitarbeiter bereits 10 Minuten vorher im Raum sitzen, beginnt ein Meeting in Frankreich um 9 statt zum abgemachten Zeitpunkt um 8. Die Mitarbeiter trudeln eine halbe Stunde später ein und beginnen das Meeting erst mal mit einem Kaffee und ein wenig Smalltalk unter Kollegen.

Ähnlich läuft es bei Geschäftsessen ab. Während man sich in Deutschland trifft, um Geschäfte zu machen, trifft man sich in Frankreich, um zu essen und vor allem um über alles außer das Geschäftliche zu reden. Erst nach dem Essen kommt man zum eigentlichen Grund des Treffens. Gerade in solchen Situationen, so Frau Nègre-Wolmeringer, sei es sehr wichtig, sprachliche und kulturelle Kenntnisse zu haben.

Natürlich lernt man in der Schule kein Französisch, das gezielt das fachspezifische Vokabular in einem Job vermittelt. Jedoch bietet Schulfranzösisch eine wichtige Grundlage, die man dann eigenständig ausbauen kann. So bilden sich die Mitarbeiter neben ihrer Tätigkeit in der Firma in den Sprachen weiter. Diese Kurse werden zum Teil von der Firma bezahlt. Aber von den Mitarbeitern wird auch eigenes Engagement erwartet, sich fortlaufend sprachlich weiterzubilden.

Unser Fazit: Zu Zeiten der Globalisierung ist es eben nicht nur wichtig Englisch zu sprechen, sondern auch Sprachen wie Französisch.