Schulleiterin Dorothea BratvogelBielefeld, den 05.02.2010

Liebe Eltern, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Schülerinnen und Schüler,

mit großer Verwunderung haben wir die Berichterstattung in der Neuen Westfälischen vom 30. Januar 2010 und vom 3. Februar 2010 zur Kenntnis genommen. Da die Berichterstattung nahelegt, dass es sich um einen Skandal an unserer Schule handelt, haben wir uns entschlossen, Ihnen die Fakten des Falles zu erläutern.

Seit vielen Jahren unterhält das Ceciliengymnasium einen Schüleraustausch mit der Deutschen Schule Montevideo in Uruguay. Fanden vor zehn Jahren noch Begegnungen von einer größeren Anzahl von Schülerinnen und Schülern aus beiden Schulen in Montevideo und in Bielefeld statt, so hat sich in den letzten Jahren die Situation insofern geändert, als nur einzelne Schülerinnen und Schüler aus Montevideo zu uns kamen, in manchen Jahren kam gar keiner. Die Deutsche Schule in Montevideo hat inzwischen eine Vielzahl von Partnerschulen in Deutschland.

Das Mädchen, von dem in dem Artikel die Rede ist, ist ein Junge. Er ist auf eigenen Wunsch nach Berchtesgaden gegangen. Der Grund für diesen Wechsel war, dass er nicht in einer Familie aufgenommen werden wollte, in der keine Jungen leben. Wir hatten eine Gastgeberfamilie für ihn gefunden, in der es nur Töchter gab. Der Schüler ist glücklich und zufrieden in seiner Familie in Berchtesgaden und fühlt sich keineswegs vom Ceciliengymnasium abgeschoben.

Das Ceciliengymnasium pflegt seit vielen Jahren internationale Kontakte zu Schulen in verschiedenen Ländern. So haben wir regelmäßige Begegnungen mit Schulen in Frankreich – seit dem Jahre 2009 besteht eine ganz offizielle Partnerschaft mit dem Lycée La Malgrange in Nancy –, mit dem Miina-Härma-Gymnasium in Tartu, Estland, und mit einer Schule in England. In Kooperation mit dem Gymnasium Heepen nehmen wir am Austausch mit der Partnerstadt von Bielefeld in Israel, Nahariya, teil.

Lehrerinnen und Lehrer und Eltern arbeiten seit Jahren daran, diese Kontakte zu pflegen und den Schülerinnen und Schülern durch internationale Begegnungen Erfahrungen zu ermöglichen, die ganz entscheidend für den weiteren Lebensweg von jungen Menschen sind. Wir lehren auf diese Weise Toleranz und Weltoffenheit, vermitteln ihnen das Privileg der Gastfreundschaft und tragen zum Kennenlernen anderer Kulturen bei. Das ist Tradition am Ceciliengymnasium und das wird auch so bleiben.

Schulleitung, Kollegium, Schulpflegschaft und Schülerinnen und Schüler