kunsthalle20160217Wir sind der Kurs Darstellen & Gestalten der neunten Klassen bei Claudia Gentejohann. Kunst ist Interpretation, dies lernen wir in unserem Fach. Wir werden in den Stunden nicht nur belehrt, sondern auch begeistert, inspiriert und fasziniert. Außerschulisch sind wir ebenfalls aktiv. Unter zahlreichen anderen Aktionen haben wir am 17. Februar auch die Ausstellung «Einfühlung und Abstraktion. Die Moderne der Frauen in Deutschland» besucht.

Die Kunsthalle stellt in dieser Ausstellung viele von Frauen gemalte Bilder aus den letzten 120 Jahren vor. Sie demonstrieren die Entwicklung der weiblichen Kunstszene in Deutschland. Anders als bei den männlichen Künstlern fehlte ihnen bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts die Anerkennung für ihre Malerei.

Es war zunächst oft nicht erlaubt, dass Frauen an staatlichen Hochschulen Kunst studierten. Daher absolvierten sie zunächst eher an privaten Instituten ein Studium und setzten sich daher oft früher als die Männer mit aktuellen Kunstströmungen auseinander. Heutzutage wird Künstlerinnen Anerkennung geschenkt; Kunstbegabten bieten sich gleichberechtigte Ausbildungs- und Wirkungsmöglichkeiten.

Viele der früheren Werke sind verschollen oder wurden unter den Namen von Männern veröffentlicht. Während einige Malerinnen berühmt geworden sind (Paula Modersohn-Becker, Gabriele Münter oder Käthe Kollwitz), werden andere durch diese Ausstellung neu ins Bewusstsein gerufen. Maria Caspar-Filser (1878-1968), Ella Bergmann-Michel (1895-1971) Ida Gerhardi (1862-1927) sind einige Künstlerinnen, die mit Öl auf Leinwand malten, Dorothea Maetzel-Johannsen (1886-1930) mit Öl auf Karton oder Holz. Trotz der hohen Anschaffungspreise haben sie viel Wert auf diese Technik gelegt. Sie erhofften sich wie viele andere Künstlerinnen zu dieser Zeit ein wenig Respekt, den sie nicht immer oder erst später bekamen.

Neuere Künstlerinnen sind u.a. Maria Lassnig (1919-2014), Christa Näher (*1947), Meret Oppenheim (1913-1985), Leiko Ikemura (*1957) und Karin Kneffel (*1957), deren Werke unseren Kurs sehr ansprachen.

Inspiriert von den Frauen und ihrer Kunst haben wir gemeinsam beschlossen, im Unterricht ein Projekt zu starten, in dem wir mit Acryl auf Leinwand malen. Wir wollen wissen, inwiefern es sich vom Malen mit Wasserfarben auf Papier unterscheidet. Die Liebe zur Kunst hat sie nicht aufgeben lassen. Kunst war ihre Leidenschaft. Wir sind uns einig: Wir können uns an den Frauen ein Beispiel nehmen.