Das FSZ der Uni Bielefeld hat sich am „Sprachentag" des Bielefelder Ceciliengymnasiums beteiligt
Am 22.6.2012 führte das Ceciliengymnasium Bielefeld einen „Tag der Sprachen“ durch. An diesem Sprachentag präsentieren sich die einzelnen Sprachen mit interessanten Angeboten und Workshops. Kenntnisse und Fertigkeiten sollen in Projektform aufgenommen und vertieft werden. In diesem Rahmen und auf Einladung der Schule bot das Koordinatorenteam des FSZ eigene Workshops an, die in der Schule im Klassenverbund für die unteren Klassen, für die älteren in klassenübergreifenden Gruppen in den neugestalteten einladenden Räumen des FSZ in C01 durchgeführt wurden, die bei dieser Gelegenheit ihre Funktionalität als Veranstaltungsort unter Beweis stellten.
In der Schule gab Peter Prestel mit einer Lateinklasse der 7. Jahrgangsstufe unter dem Titel „Griechisch lesen und schreiben lernen mit Göttern und Helden“ mit vielen Bildern aus der Antike wie Moderne eine Einführung in die griechische Schrift und Mythologie, die ja nicht nur eine lange Rezeptionsgeschichte in Kunst und Literatur hat, sondern auch gerade in Computerspielen z.T. eine unerwartete Renaissance erlebt. Die Schüler waren insbesondere erstaunt über die recht lockeren bis grausamen Umgangsformen in der griechischen Götterfamilie. Das Gelernte vertieften und verarbeiteten sie anschließend mit ihrer Fachlehrerin und präsentierten die Ergebnisse am Ende des Vormittags auf mehreren großflächigen Plakaten unter Verwendung der griechischen Schrift.
In der Universität bot Lei Wang mit dem Titel „Ost trifft West – sind Chinesen und Deutsche wirklich so unterschiedlich?“ mit Bild und Ton eine Einführung in die chinesische Schrift, Sprache und Kultur an. Zunächst wurden Klischees anhand von Piktogrammen benannt und hinterfragt. Durch Sehen (die Schriftkunst der alten Kalligraphie), Hören (über Klangbeispiele von fünf asiatischen Sprachen - Koreanisch, Japanisch, Chinesisch, Mongolisch und Hindi - konnte die spezifische Sprachmelodie des Chinesischen erkannt werden), Sprechen (unterschiedliche Tonhöhen stiften unterschiedliche Bedeutung) und Schreiben eines einfachen Satzes (Wortstellung, nicht Morphologie unterscheidet die syntaktischen Funktionen) konnten die Schüler eine instruktive Einführung in die chinesische Schrift und Sprache bekommen.
Für die englische Sprache gab es zwei Workshops. Marina Schneider ließ eine Webquest durchführen zum Thema: „Have you ever been to TTT (=Transition Town Totnes)“. Fragen wie „Was ist Transition? Was ist das Besondere an Totnes? Wo liegt es überhaupt? Und was hat Totnes mit Bielefeld zu tun?“ sollten durch Internetrecherche beantwortet werden. Jede Aufgabe lieferte dabei einen Baustein zur richtigen Lösung, mit der man in einer Buchverlosung die Chance bekam, das derzeit beste Wörterbuch auf einer CD-Rom, den Longman Exams Dictionary, zu gewinnen.
Donovan Babin lud mit dem vielversprechenden Titel „Don’t eat the Baby – New Orleans, ein Ort, den man einfach kennen muss“ die Schülergruppe in seine geliebte Heimatstadt ein, in der sich aus den unterschiedlichen – französischen, spanischen, afrikanischen und amerikanischen - Ingredienzien eine besondere Kultur entwickelt hat, die sich in Sprache, Musik, Esskultur und Lebensgefühl ausdrückt: „Laissez le bon temps rouler – Let the good times roll“. Donovan war kundiger Tourguide durch Sprache, Feierkultur, Verrücktheit und Spaß dieser besonderen Stadt.
Gleich zwei Workshops führte Sylvie Richard für die französische Sprache und Kultur durch: In „Le hit-Parade“ wurde anhand von Videoclips ein Ranking der aktuellen frankophonen Lieder und Interpreten erstellt. Dabei wurden in fünf Gruppen einzelne Videoclips bearbeitet und anschließend den anderen Gruppen präsentiert. Der Schwerpunkt dieses unterhaltsamen Projekts lag somit in mündlicher Interaktion, Hörverstehen und mündlicher Produktion. Mehr um schriftliche Produktion und gleichzeitig clowneske Kreativität ging es in ihrem zweiten französischen Projekt „écriture collective et créative“, in dem aus einem vorgegebenen Grundgerüst in verschiedenen Gruppen jeweils eine spaßige Geschichte entwickelt und aufgeschrieben wurde, die dann den anderen Gruppen erzählt wurde.
In Beata Pokrzeptowiczs Workshop waren bekannte und weniger bekannte Aspekte ihres Heimatlandes Thema: „Polen, das Land der EM…und nicht nur“. So weiß man jetzt nicht nur, dass Polen begabte Fußballspieler wie Podolski und Klose hervorgebracht und „exportiert“ hat, sondern neuerdings auch in größerer Zahl junge Mädchen als Models in die Welt und auf H&M-Plakate (und in Lothar Matthäus‘ Arme) hinausschickt. Weitere Informationen zu Sprache und eher unbekannten Aspekten der Landeskunde rundeten das Programm ab.
Marta Garcia schließlich konnte mit ihrem Thema „¡Más integración! Warum ist Spanisch wichtig für Fußball?“ aus dem Vollen schöpfen. Es ist ja nicht we http://www.unibielefeld.de/fachsprachenzentrum/partnerships/sprachentag.htmlniger als der ganze Planet Fußball, der spanisch spricht, von Messi bis zu Xavi, von Madrid bis nach Barcelona und Schalke. Und wenn ein Schüler bisher noch Defizite in dieser Fußballsprache gehabt haben sollte, konnte er diese durch Anhören und Vergleichen von spanischen und deutschen Fußballreportagen und dem Versuch, selbst als Reporter ein Tor auf Deutsch und Spanisch zu feiern, beseitigen.
Ein buntes, unterhaltsames und lehrreiches Programm, das den Beteiligten auf allen Seiten Spaß gemacht hat. Die Reaktion der Schule: „Danke für Ihren Einsatz und den Beitrag des FSZ zu unserem Sprachentag! Wir sind sehr glücklich, dass diese Zusammenarbeit geklappt hat. Ich hoffe, auch von Ihrer Seite wurde es so empfunden. Ich bin gespannt auf die weitere Rückmeldung. Bitte geben Sie unseren Dank und unsere Grüße an Ihre Kolleginnen und Kollegen weiter!“
Ein besonderer Dank gebührt Marta Garcia, die die Koordination des Projekts auf FSZ-Seite und die Kommunikation mit der Schule durchgeführt hat, und auf Schulseite der Koordinatorin Frau Claudia Gentejohann.
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