LaborschuleIm Dezember und Januar stellten sich die Schülerinnen des Leistungskurses EW (Jahrgangsstufe Q2) gemeinsam mit Lehramtsstudierenden der Universität Bielefeld der Herausforderung, einen eigenen, begründeten Bildungsbegriff zu entwickeln und das Bildungsverständnis des deutschen Erziehungswissenschaftlers und Didaktikers Wolfgang Klafki zu ergründen.

AudiMaxEine der zahlreichen inhaltlichen Fokussierungen für das Zentralabitur 2020 fordert die Lehrkräfte und Lernenden des Faches EW zur Beschäftigung mit folgendem Thema auf: Bildung als Ausbildung von Selbstbestimmungs-, Mitbestimmungs- und Solidaritätsfähigkeit bei Klafki. Es lag nahe, für die Auseinandersetzung mit der Thematik die Expertise von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität Bielefeld gewinnbringend zu nutzen und gleichzeitig den Lernenden einen Einblick in die universitäre Lern- und Forschungskultur zu ermöglichen. Frau Dr. phil. Anne Köker, die als Mitarbeiterin der Fakultät für Erziehungswissenschaft u. a. zum Wirken und Schaffen Wolfgang Klafkis forscht und publiziert, war eine ideale Ansprechpartnerin, die den Impuls zur Kooperation gerne aufnahm.

Kooperationsteam GruppenfotoZunächst besuchten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des von Frau Dr. Köker geleiteten Seminars mit dem Titel Allgemeine Didaktik: Theorien, Konzepte und Modelle der Unterrichtsplanung und -analyse dreimal im Dezember 2019 das Ceciliengymnasium, um im Leistungskurs-Unterricht Zugänge zu einem allgemeinen Bildungsverständnis wie auch zur Bildungstheorie Klafkis zu finden. Besonders gewinnbringend erwies sich der gegenseitige, lebhafte Austausch zwischen den Schülerinnen und Studierenden, da die beteiligten Personengruppen – bildungsbiographisch bedingt – unterschiedliche Positionen einnahmen. Dies wurde insbesondere beim Blick auf Unterricht und Schule deutlich, welchem sie sich in Bezug auf Klafkis Vorstellungen einer „Kategorialen Bildung“, der „Didaktischen Analyse“, der Bildungsziele der „Kritisch-konstruktiven Didaktik“ sowie seiner Forderung nach der Bearbeitung „epochaltypischer Schlüsselprobleme“ im schulischen Kontext näherten. Besonders aufschlussreich gestaltete sich die Abschlussdiskussion, welche die (Un-) Möglichkeit schulischer Reformen fokussierte.

Seminar Praesentation1Am 16. Januar 2020 folgte dann der Gegenbesuch in der Universität. Die Schülerinnen konnten einer Präsentationssitzung beiwohnen, in deren Rahmen die Studierenden die von ihnen im Verlauf des Semesters erarbeiteten Lernplakate vor- und zur Diskussion stellten. Das weitere Exkursionsprogramm umfasste einen Rundgang durch die Universität, eine Stippvisite in den beiden Versuchsschulen (Laborschule und Oberstufenkolleg), einen Mensabesuch sowie einen einstündiger Besuch in der „Lernwerkstatt“.

Seminar Praesentation2Großer Dank gilt Frau Dr. Köker und ihren Studierenden für die Kooperationsbereitschaft! Es ist zu wünschen, dass der institutionenübergreifende Austausch auch in Zukunft weitergeführt werden kann.