Gemeinsame Exkursion der Hebräisch-Kurse für Juli 2010 nach Prag geplant

„‚Dieses Mütterchen hat Krallen’, mahnte Franz Kafka seinen Freund Oskar Pollak 1902 vor Prag. Es lässt einen nicht mehr los. Dieses krakenhafte Mütterchen, dieses goldene Prag, ist eine Stadt, die ihren Reiz aus der Gleichzeitigkeit von Vergangenheit und Gegenwart, von Phantasie und Wirklichkeit schöpft. In Prag ist es schwer die Grenzen zu ziehen, ebenso sind die Übergänge zwischen den einzelnen Kulturen, die hier über die Jahrhunderte mit-, neben- und gegeneinander lebten, fließend.

Prag war über Jahrhunderte Zentrum des europäischen Judentums, hier wirkten überragende jüdische Gelehrte, grundlegende religiöse Texte wurden hier geschrieben, Legenden geschaffen – wie Rabbi Löw den Golem – und wurden ein Teil der Mythenwelt der Moldaumetropole. Hier entstand ein jüdisches Ghetto mit eigenem Rathaus und eigenem Krankenversicherungssystem, hier wurden sagenumwobene Synagogen gebaut – wie die Alt-Neu-Synagoge, bei deren Bau der Legende nach Grundsteine des zerstörten Tempels von Jerusalem verwendet wurden. Hier entstand aber auch ein deutsch-jüdisches Fin-de-Siècle, dessen Einfluss auf ganz Mitteleuropa wirkte und das neben Franz Kafka, Max Brod und Franz Werfel auch viele andere Namen hervorbrachte.“  So heißt es in der Vorstellung des Reiseführers Jüdisches Prag“. 

Bei der für das Schuljahresende (08. - 11.07.2010) geplanten Fachexkursion werden wir dieser reichen Tradition von Prag mit seinen Synagogen, Friedhöfen, dem jüdischen Rathaus und dem Jüdischen Museum nachgehen. Und natürlich gehören auch Franz Kafka und der Golem dazu.