Das Kammerorchester IvotiBegeisterung beim Auftritt der CAMERA IVOTI in der Aula des Ceciliengymnasiums

Am 14. Januar 2016 war die Camerata Ivoti mit ihren 19 Musikerinnen und Musikern unter Leitung von Irving Feldens in unserer Schule zu Gast und hat zweimal für jeweils etwa neun Klassen ein Konzert gegeben. Das Kammerorchester (Besetzung: Streichorchester und Klavier), das uns bereits im Jahr 2010 besuchte, ist auf Europatournee und machte nach Lissabon und Hamburg für drei Tage Station in Bielefeld, bevor es über Wuppertal und Koblenz weiterfährt nach Paris, Kaiserslautern, Stuttgart und München.

Es wurde von der evangelischen Jakobusgemeinde beherbergt, da das Instituto de Educação Ivoti, die Schule in Ivoti/Südbrasilien, eine evangelische Schule ist. Sie legt einen besonderen Schwerpunkt auf die Musikausbildung. Von 1000 Schülerinnen und Schülern musizieren 450 aktiv im Chor und in einem der vier Schulorchester. Aber in dieses Kammerorchester, das auch in anderen Städten Brasiliens Konzerte gibt, darf man nur eintreten, wenn man bereits ein hohes Niveau auf seinem Instrument erreicht hat. Trotzdem sind die Jüngsten 13 und 14 Jahre alt.

Die Fünftklässler stehen Schlange, um Fragen zu stellen.Celli und Kontrabass in der Camerata IvotiKontrabass SoloVioline SoloAuch nach dem Konzert gibt es noch Fragen an Irving Feldens.

„Wie viel übt ihr euer Instrument jeden Tag?“, fragte eine Siebtklässlerin. „Ungefähr zwei Stunden“, war die Antwort des Leiters, der auch selbst mitspielt und die Camerata als Konzertmeister leitet. „Aber die gemeinsamen Proben sind immer drei Stunden, freitags abends oder samstags nachmittags.“ – „Wie lange spielen die meisten schon ihr Instrument?“, war die nächste Frage; „Im Durchschnitt schon sieben Jahre“, die Antwort.

Hohe Genauigkeit, übersprudelnde Spielfreude, hervorragend abgestimmte Dynamik und exaktes Zusammenspiel waren ohrenfällig und begeisterten alle Zuhörerinnen und Zuhörer aus den Klassen 5 bis 9 mit ihren Lehrern.

Aber es gab weitere Fragen: „Könnt ihr mal den höchsten Ton auf der Geige spielen?“ „Na, klar!“ – „Wie lange hat es gedauert, bis alle Stücke geklappt haben?“ Fast ein ganzes Jahr. – „Wie viel wiegt der Kontrabass?“ Ungefähr 12 kg.

Die Musik stammte von brasilianischen und südamerikanischen Komponisten, z. B. Astor Piazzolla, Ernst Mahle, Simei Monteiro und Ernesto Julio de Nazareth. Besonders die Solistinnen und Solisten hatten es den Schülerinnen und Schülern angetan, die mit dem Orchester zusammenspielten und dabei besonders in den Vordergrund traten, z. B. die fünfzehnjährige Geigerin Marina Souza Zimmermann, der Kontrabassist Alexandre Felipe Frozi, die Cellistin Larissa Tais Seibt und die Pianistin Isabela Brill. Bei einem Stück wurden die südamerikanischen Rhythmen besonders lebendig, indem die Musiker auf den Korpus der Instrumente klopften und eine Trillerpfeife schrillte. Zum Schluss erklang ein Potpourri zum Carneval, in dem die Kinder Popsongs und Musik aus Film und Fernsehen wiedererkannten. Welche Freude!

Stürmischer und langanhaltender Beifall in beiden Konzerten belohnte die Camerata Ivoti für ihr wunderbares Spiel.