Südamerikanische Rhythmen der GRUPO DE CAMARA DA SCARFröhliche Stimmung in der Aula des Ceciliengymnasiums am Montag. Auf seiner Reise durch Holland und Deutschland machte das Streichorchester GRUPO DE CAMARA DA SCAR aus Jaragua du Sol/Brasilien unter der Leitung von Ricardo Feldens in Bielefeld Station und gab zwei Konzerte am Ceciliengymnasium.

Das brasilianische Streichorchester Grupo de Camara da Scar aus Jaragua du Sol, dessen Spieler 30 überwiegend junge Leute sind – der jüngste Mitspieler und Enkel des Dirigenten ist 10 Jahre alt – und das in der Jakobusgemeinde zu Gast war, traf auf ein begeistertes Publikum. Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgangsstufen 5 bis 8 und der Oberstufe und ihre Lehrerinnen und Lehrer genossen die Musik.

Ricardo Feldens begrüßte zwar zunächst alle auf Portugiesisch, sagte dann die Stücke des Konzertes aber auf Deutsch an und erläuterte sie: „Bei Heitor Villa-Lobos‘ ‚Die kleine Eisenbahn von Caipira’ kann man die Dampflok hören, wie sie allmählich immer schneller wird und ein Signal ertönt.“ Das Publikum jedenfalls hörte das Signal und wippte im Rhythmus mit. Rhythmusbetont war auch „Galope“ (Pferderennen) von Clovis Pereira. Die Stimmung erreichte ihren Siedepunkt, als Filmmusik-Titel gespielt wurden: Star Wars, Rocky, Spiderman, Pirates of the Carribean und Game of Thrones. Auch „Viva la vida“ war bekannt und kam bestens an.

Zwischendrin durften die Schülerinnen und Schüler am Mikrophon Fragen stellen, die Ricardo Feldens gerne beantwortete. „Wie lange habt ihr für die Konzertreise geübt?“ – „Ein ganzes Jahr.“ „Wieso sprechen Sie so gut Deutsch?“ – „Meine Vorfahren wanderten 1853 aus Deutschland nach Brasilien aus. Ich habe Deutsch in der Schule und in verschiedenen deutschen Firmen sprechen gelernt.“ „Wo finden die nächsten Konzerte statt?“ – „Morgen in der Kuhlo-Realschule und dann in anderen Städten: Leichlingen, Bad Kreuznach, Karlsruhe, Ansbach und St. Wendel.“

Am Ende wollten manche Schülerinnen und Schüler unbedingt noch ein gemeinsames Foto mit den Musikerinnen und Muiskern machen, bevor sie in den Unterricht zurückkehrten. So war das Konzert ein besonders fröhliches und mitreißendes Beispiel für musische und interkulturelle Bildung am Ceciliengymnasium.

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Jaragua do Sul ist eine Stadt im Süden Brasiliens, unweit der Atlantikküste, in die im 19. Jahrhundert viele Menschen aus Italien und Deutschland ausgewandert sind. Die Auswanderer haben ihre Wurzeln weiter gepflegt und so ist Deutsch an vielen Schulen Unterrichtsfach. Die Musikerinnen und Musiker lernen alle ihr Instrument an verschiedenen Musikschulen in Jaragua und spielen in mehreren Aufbau-Ensembles, bevor sie in der Grupo mitmachen dürfen.

Der Kontakt zum Ceciliengymnasium kam durch Gottfried Braun, Kirchenmusiker in der Jakobusgemeinde, zustande. Familie Braun organisiert die Unterbringung in der Gemeinde und betreut das Orchester während des Aufenthalts wie auch beim letzten Besuch im Jahr 2012.