Warme Temperaturen, eine brechend volle Aula, Schülerinnen und Schüler, die viel geprobt hatten, eine Setlist mit abwechslungsreichen musikalischen Darbietungen wären sicherlich einige Stichpunkte, die auch in diesem Jahr nicht unzutreffend wären. Also ein Sommerkonzert wie jedes Jahr mit freundlicher Unterstützung des Helmholtz-Gymnasiums…? Nein, es war anders, ziemlich anders! Das konnten alle spüren, die in diesem Jahr dabei waren. Man kann es auch schwer in Worte fassen. Das Sommerkonzert hatte in diesem Jahr eine längere Geschichte und eine richtige Botschaft. Es folgt die Geschichte des Schulkonzerts aus Sicht einer Beteiligten.
So hat es Musiklehrerin Debora Zahlten erlebt:
But what if it works?
Manchmal kommt im Leben alles anders, als man denkt, und man findet sich plötzlich auf dem Sofa einer Freundin wieder, über dem ein Plakat mit „But what if it works?“ hängt. Und dann überlegt man genau das. Was wäre eigentlich, wenn… Und plötzlich sind da Liedtitel… Imagine, On écrit sur les murs, Another brick in the wall und der dringende Wunsch, alle Utopien, Träume und Hoffnungen sichtbar an Wände zu schreiben. Der ersten Idee folgten weitere… Ein straffes, konzentriertes Programm sollte es werden, mit Bild- und Textelementen, einer Mitmachaktion und viel Botschaft!
Also wurden Noten gesucht, arrangiert, eingeübt… die anderen Kolleginnen und Kollegen überzeugt und ein Zeitplan geschmiedet. Wände mussten her, aber wie groß und aus welchem Material? „Think big!“ war auf jeden Fall die Vorgabe. Die Fotos gingen viral. Wände, die durch den Musiktrakt getragen wurden, aus dem Keller in die Aula, von der Aula auf den Schulhof, vom Schulhof in den Aulavorraum, vom Aulavorraum zurück in die Aula. Wände, die Splitter hinterließen, Wände, die der Wind packte und umriss, Wände, die den Brandschutzvorgaben nicht entsprachen, Wände, die definitiv auffielen. Währenddessen schallten die ersten erkennbaren Melodien durch die Flure.
„Können wir noch einmal On écrit machen?“ Und so langsam dämmerte besonders den Fünftklässlerinnen und Fünftklässlern Teil einer richtig großen Sache zu sein.
Nach der ersten Gesamtprobe mit Band und Orchester war klar: „An der einen Stelle sind wir immer schneller geworden, das müssen wir noch einmal üben.“ Da hatte es alle gepackt.
Und als endlich in einer völlig überhitzten Aula rund 200 Musikerinnen und Musikern auf der Bühne der Schweiß die Schläfen herunterlief, aber das Lächeln im Gesicht stand, als die Zuhörerinnen und Zuschauer mit teils feuchten Augen stehend eine Zugabe forderten – spätestens da war klar: Ja, es kann funktionieren!