Ayla und DavidDavid und AylaEin Gespräch der 8c mit Aktivist und Ceci-Schüler David Nalimov im Politikunterricht von Herrn Beckmann

Zusammengefasst in Interviewform von Ayla Tekmen

In unserer Politikstunde bei Herrn Beckmann besuchte der bekannte Klimaaktivist David Nalimov, unser Mitschüler aus der Q1, die 8c und berichtete über sein Engagement für den Klimaschutz. Das Wichtigste aus dem Gespräch hier in Interviewform präsentiert.

 

Herzlich willkommen, David Nalimov. Wir freuen uns alle sehr, dass du heute für uns Zeit gefunden hast.

Danke, ich freue mich auch, hier sein zu dürfen, und finde es sehr toll, dass euch meine Arbeit interessiert.

Die erste Frage, die wir an dich haben, ist die nach deiner Motivation. Was hat dich motiviert, dich für den Klimaschutz einzusetzen und Fridays for Future in Bielefeld aufzubauen?

Das ist eine gute Frage. Meine Motivation ist, dass ich den folgenden Generationen, meinen und euren Kindern und Enkelkindern, eine schöne und lebenswerte Welt hinterlassen möchte und nicht eine, die unseretwegen und wegen des Klimawandels voller Naturkatastrophen ist. In den Nachrichten kann man jeden Tag Überschwemmungen, Unwetter und Wirbelstürme sehen, die zeigen, dass es den Klimawandel wirklich gibt. Wegen dieser schrecklichen Bilder wollte ich etwas verändern, und als ich dann die inspirierende Greta Thunberg gesehen habe, da wusste ich genau, das will ich auch machen. Das war meine Motivation. Ja, und die Idee, Fridays for Future in Bielefeld zu machen, entstand auch durch mein Interesse. Mit ein paar Freunden zusammen fingen wir an, Demos zu organisieren und durchzuführen. Es war echt immer wieder überraschend, wie viele Leute kamen. Ich glaube der häufigste Satz, der von mir im Internet steht, ist: „Ach, du heilige Scheiße!“

Das klingt echt spannend. Was sagst du zu dem Thema „Schulpflicht und Schulstreik“?

Am Anfang war ich schon ziemlich zweigeteilt, da ich nicht wusste, was der Schulstreik für Folgen hat. Jedoch erlangt man viel mehr Aufmerksamkeit, wenn man Regeln bricht, also streikt und nicht zur Schule geht, anstatt sich vors Rathaus zu stellen und dort mit Schildern herumzulaufen. Da wir die Aufmerksamkeit der Politiker und der Presse brauchten, war dies eigentlich die einzige Möglichkeit. Jetzt brauchen wir keine Aufmerksamkeit mehr durch das Brechen der Gesetze, da wir die Aufmerksamkeit bei den Politikern schon haben. Im Moment ist eher unser Ziel, die Politik zu ändern – das heißt, neue Gesetze und Regeln zu schreiben, um die Umwelt zu schützen. Und dabei sind wir auf einem guten Weg.

Das freut uns, dass ihr auf einem guten Weg seid, eine Lösung zu finden. Hast du noch etwas, was du uns gerne erzählen möchtest?

Hmm… Wenn wir so weitermachen wie jetzt, werden wir 2100 ungefähr bei 3 bis 4 Grad Celsius Erderwärmung sein. Dies bedeutet, dass die Welt, die wir kennen, so nicht mehr existieren wird. Viele Teile des Planeten werden aufgrund von Überschwemmungen oder auch Hitzen/Dürren nicht mehr bewohnbar sein. Das Leben im Jahr 2100 wird von extremen Wetterereignissen, Hunger und Armut geprägt sein. Das und viel mehr Informationen findet man unter „scientists4future.org“ oder es ist im IPCC-Report nachzulesen.

Oh, das klingt nicht gut. Was können wir dagegen machen?

Tatsächlich gibt es viele Möglichkeiten „aktiv“ zu werden! Es reicht schon völlig aus, sich zu diesem Thema schlauzumachen und einmal mit Freund*innen/Eltern darüber zu sprechen. Vielleicht versucht man selbst, sein Leben etwas nachhaltiger zu gestalten: weniger Fleisch essen, mehr Fahrradfahren usw. Natürlich besteht auch die Möglichkeit (nachdem sich die Corona-Pandemie etwas gelegt hat), auf unsere Demos zu gehen und so weltweit Position zu zeigen.

Ja, stimmt. Vielen Dank für dieses Gespräch und den Besuch in der 8c. Das hat uns alle sehr gefreut.

Sehr gerne, ich hoffe, ich konnte euch auch etwas motivieren! Alle, die noch Fragen haben, können mich jederzeit ansprechen.