… – mit Ausnahme aller anderen […]“, zitierte Dr. Wiebke Esdar Winston Churchill und ging bei ihrem Besuch am Ceciliengymnasium auf die Vorzüge der Demokratie und auf Schwächen in der politischen Arbeit ein. Elia aus der Klasse 9c hatte gefragt, welche Verantwortung die Politik zum Beispiel dafür trage, dass „nicht mehr alle unbeschwert Weihnachtsmärkte besuchen“.
Neben vielen anderen Ursachen habe man es versäumt zu vermitteln, dass es keine absolute Sicherheit geben könne und in einem freien Land jede Sicherheitsmaßnahme Freiheitseinschränkungen zur Folge habe, so die Bundestagsabgeordnete. In einer Demokratie müsse dies immer gegeneinander abgewogen werden.
Dr. Wiebke Esdar war von der Klasse eingeladen worden, nachdem diese im Politikunterricht zu einem möglichen AfD-Verbotsverfahren gearbeitet hatte. Bei ihrem Besuch erlebten die Schülerinnen und Schüler eine nahbare und zugewandte Politikerin, die ihre Position zur Arbeit im Bundestag mit der mittlerweile als rechtsextrem eingestuften Partei veranschaulichte und eigene Eindrücke schilderte. Detailfragen, die sich im Unterricht ergeben hatten, fanden ebenso ihren Platz und verständliche Antworten wie Kritik an der Präsenz vieler demokratischer Parteien in den Sozialen Medien. „Dieses Medium ist nicht nur für junge Menschen ganz wichtig“, merkte Rojbin an, sondern werde auch von der AfD und den Linken sehr erfolgreich genutzt, so die Kritik der Schülerin. Welchen Preis dieses erfolgreiche Marketing in Bezug auf die inhaltliche Arbeit hat, erläuterte Esdar an anschaulichen Beispielen, gab der Schülerin in ihrer Beobachtung dennoch recht.
Interessierte Fragen stellten die Schülerinnen und Schüler auch zum Werdegang und Arbeitsalltag der Politikerin: „Zuhören und wissen, was in Bielefeld und Werther los ist, und die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger nach Berlin mitnehmen“, so beschrieb die SPD-Politikerin den Kern ihrer Arbeit.
Zum Schluss nahm sie sich trotz einer Zeitüberschreitung noch Zeit für Fotos und ermutigte die Schülerinnen und Schüler, weitere offene Fragen per E-Mail an ihr Büro zu richten. „Einiges hatten wir schon im Unterricht, aber vieles ist auch neu und es lohnt sich auf jeden Fall, die Antworten aus einer anderen Perspektive zu hören“, meint Salvador abschließend.