Auf Einladung von Herrn Beck stellte Frau Michaela Beimfohr von der AWO Bielefeld in den Religionskursen der Einführungsphase das Projekt der „Freizeitscouts“ vor. Viele Schülerinnen und Schüler des Ceciliengymnasiums unterstützen seitdem dieses Projekt. Die Schülerin Anna-Lena Habla schildert im Folgenden ihre Eindrücke.

 „In dem Projekt ‚Freizeitscouts‘ geht es hauptsächlich um die Integration von Menschen mit Einschränkungen. Bei diesem Projekt handelt es sich um so genannte Tandems. Ein Tandem besteht aus einem Scout und einem Menschen mit Einschränkungen. Wir als Scouts gehen mit den Menschen mit Einschränkungen z. B. Eis essen, ins Kino oder fahren in den Zoo. Sie wollen integriert werden und als ‚normale‘ Menschen gesehen werden. Natürlich kann man manche Sachen nicht machen, aber das kommt immer auf den einzelnen Menschen an. Dieses Projekt wird finanziell von der Aktion Mensch unterstützt. Alles, was wir Scouts mit den Menschen mit Einschränkungen machen, wird uns bezahlt, damit wir entlastet werden. Im Sommer 2020 endet dieses Projekt. ‚Aber vielleicht haben sich ja tolle Freundschaften gebildet und sie treffen sich auch nach dem Projekt noch‘, erhofft sich Michaela Beimfohr, die Projektleiterin.

Zu Beginn des Projektes stellte ich mich als potentieller Scout bei Michaela Beimfohr vor. Anschließend suchte sie einen Tandempartner für mich aus und stellte uns gegenseitig vor. Bei dem ersten Treffen waren bei den Minderjährigen noch die Eltern dabei. Nach dem ersten Treffen durfte man sich dann entscheiden, ob man sich ein Tandem mit dem anderen vorstellen konnte oder nicht. Bei den meisten hat es aber von Anfang an gepasst. Damit man aber nicht ganz ahnungslos auf das Projekt losgelassen wird, gibt es für die Scouts und auch für die Menschen mit Einschränkungen Workshops. Bei den Scouts geht es dann hauptsächlich darum, wie man mit den Menschen mit Einschränkungen umgeht und was man bei den einzelnen Krankheiten zu beachten hat, was uns als Scouts sehr geholfen hat, da die meisten noch keine Erfahrungen damit gemacht hatten. Die Eltern der Menschen mit Behinderung sind ziemlich wichtig bei dem Projekt, da sie viel für die Organisation tun, wie z. B. die Menschen mit Einschränkungen zu fahren, damit man sich treffen kann. Aber auch die Absprache zwischen den Eltern und den Scouts ist ziemlich wichtig, um zu erfahren, wie man auf gewisse Situationen reagieren soll oder was die Menschen mit Einschränkungen dürfen, was sie z. B. essen dürfen und was nicht. Es gibt schon mehrere Tandems, die sich regelmäßig treffen.

Mit  meiner Tandempartnerin habe ich mich jetzt auch schon ein paar Mal getroffen. Das letzte Mal haben wir uns auf einem von drei Gruppentreffen gesehen. Bei dem Gruppentreffen sehen sich alle Tandems und quatschen, essen oder spielen Spiele. Das nächste Gruppentreffen soll voraussichtlich ein Ausflug in den Wuppertaler Zoo sein, bei dem eine Fahrt mit der Schwebebahn natürlich nicht fehlen darf. Vor dem Gruppentreffen habe ich mich mit meiner Partnerin bei ihr zu Hause getroffen, da sie mir gerne zeigen wollte, wie und wo sie wohnt. Zudem sind wir auch noch Eis essen gegangen, was wir aber nur in einer bestimmten Eisdiele machen konnten, da sie keinen Zucker verträgt.

Außerdem haben wir noch Wikingerschach gespielt. Sie hat gewonnen und sich riesig darüber gefreut. Mir macht es große Freude zu sehen, mit was für kleinen Dingen man die Menschen mit Einschränkungen glücklich machen kann und wie hilfsbereit und liebevoll sie sind.“

„Wir freuen uns sehr über das soziale Engagement unserer Schülerinnen und Schüler und danken ihnen dafür herzlich im Namen der Fachschaft Evangelische Religionslehre“, so Thomas Beck, Religionslehrer am Ceciliengymnasium.