Eine Woche ist nun um und doch kommt es einem wie ein einzelner Tag vor. Nicht nur unsere vollgeknipsten Kameras und plattgelaufenen Füße erinnern uns an die erlebnisreiche Zeit, in der der spanische Besuch aus Barcelona hier in Bielefeld hostierte. Noch bevor unsere Gäste hier sind, kommen wir in den Genuss der spanischen Gemütlichkeit und deren Gelassenheit, eine Sache anzugehen, wobei die Vorbereitungen dann doch in letzter Minute erfolgreich abgeschlossen werden konnten.

Am Montag kommen die Spanier trotz einiger Verspätung (der Deutschen Bahn sei Dank) nach einem langen Flug gut an. Auch Bielefeld zeigt sich von seiner schönsten und sonnigsten Seite, was die Spanier verwundert, da sie sich auf einen Dauerregen eingestellt hatten. Nach anfänglichem Zögern marschiert schon bald darauf eine bunt gemischte spanisch-deutsch-englisch-sprechende Gruppe durch das Ceciliengymnasium und genießt die „tea-time“, die bereits einige ereignisreiche Diskussionen mit sich bringt. Schließlich geht es dann mit den Gastfamilien nach Hause und für die Spanier früh ins Bett.

Der nächste Morgen fängt mit einem eisigen Schulweg an und rüttelt alle wach, bevor sich dann die Berichte unserer Besucher überschlagen, als sie in der warmen Eingangshalle aufeinandertreffen. Ein Rundgang für die Gäste mit selbst erstelltem Audioguide dient zum besseren Kennenlernen der Schule und auch das gerade fertiggestellte Treppenhaus können sie bewundern. Um zehn werden wir unbarmherzig in die Kälte getrieben, um an unserem Projekt, der Erstellung eines kleinen spanischen Reiseführers für Bielefeld, zu arbeiten, und suchen mit unseren Kameras und unseren Spaniern nach verschiedenen Motiven, wie zum Beispiel Mode, Natur, Nachtleben, wobei uns ein heißer Kakao vor dem Kältetod bewahrt. Nach anschließendem Unterrichtsbesuch (in den glücklicherweise warmen Klassenräumen) können die Spanier es gar nicht erwarten, am Abend Dr. Oetker zu besuchen und sich anschließend mit Pudding und Pizza den Bauch vollzuschlagen.

Der Mittwoch bringt den Zehntklässlern eine Spanischklausur, für die sie am Abend zuvor noch einen Crash-Kurs über die spanische Jugend und ihr Verhalten bekommen haben. Währenddessen besichtigt der Rest der Truppe mit einer Führung die Stadt und posiert am Leineweber, der neben der Altstädter Nikolaikirche verewigt wurde – und nun auch die Spanier, glücklicherweise nur auf dem Foto. Trotz des eisigen Windes und der schneidenden Kälte treibt es uns am Abend auf die Eisbahn, wo uns unsere Austauschschüler in bester spanischer Manier auf dem Eis die Hüften schwingen lassen.

Auch der Donnerstag bringt für die Spanier Unterrichtsbesuch in Englisch und Spanisch mit. Um elf Uhr geht es dann jedoch für alle zur Sparrenburg hoch und nach mühsamen Erklimmen genießen wir die Aussicht auf Bielefeld oder wohl besser die dicke Nebelwand, die direkt vor unserer Nase beginnt. Mit der Führerin geht es eine Stunde lang unter die Burg in die jahrhundertealte Katakomben. Abgesehen vom Nachmittagsunterricht für einige wird die verbleibende Zeit frei von den Familien gestaltet. Am Freitag, an dem jetzt schon schmerzvoll an die baldige Abreise gedacht wird, beenden wir unser Projekt, um es an dem gemeinsamen Abend mit deutschem Büfett vorgestellt werden kann.

Das Wochenende, an dem wir noch einmal bestes, aber auch kaltes, Wetter genießen dürfen, verbringen alle in den Familien, wobei auch gemeinsame Unternehmungen geplant sind, wie eine Fahrt nach Münster, eine Shoppingtour durch Bielefeld oder auch ein Bowlingnachmittag. Als am Sonntagabend die Koffer gepackt werden müssen, werden wir unweigerlich an die Abreise am nächsten Morgen erinnert.

Nachdem am Montag alle heile mitsamt Austauschschüler und Koffer am Ceciliengymnasium angekommen sind, begleiten uns unsere Gäste in den Unterricht, bevor es dann in der zweiten Pause heißt, sich zu verabschieden. Es folgt eine mehr oder weniger lange Verabschiedung und das Versprechen, dass wir uns im Februar wiedersehen werden. Aber bis dahin: Kopf hoch und die Erinnerung genießen, die uns allen noch sehr lange erhalten bleiben wird. Es war eine tolle Zeit!

Danke an alle Beteiligten, die Lehrer, die Eltern und vor allem an die Spanier, die uns eine wunderbare Woche gebracht haben. Wir freuen uns jetzt schon auf den Gegenbesuch in Barcelona.