Vor dem Ministerium für Schule und Weiterbildung in DüsseldorfEinen Tag vor der Entlassung der Abiturientinnen und Abiturienten bekamen fünf von uns die Möglichkeit, gemeinsam mit der Landesschulministerin Frau Löhrmann und weiteren 55 Abiturienten aus den verschiedenen Regierungsbezirken einen Rückblick auf unsere Schulzeit zu werfen.

Da bei der Auswahl der Schülerinnen und Schüler viel Wert auf verschiedene Perspektiven gelegt werden sollte, zum Beispiel auch auf die von Quereinsteigern und von Schülern mit Migrationshintergrund, waren wir eine bunt gemischte Gruppe.

Schließlich machten wir – Sarah Brokamp, Süleyman Inci, Jale Üzülmez, Omrahn Waizy und ich – uns gemeinsam mit Frau Kleindiek auf den Weg zum Ministerium für Schule und Weiterbildung nach Düsseldorf auf.

Bevor die hitzigen Diskussionen beginnen konnten, stärkten wir uns in der Nähe des Landtages im „Hans im Glück".

Im Ministerium angekommen, gab es einen einstündigen, vorbereitenden Workshop, wo die folgenden Fragen im Vordergrund standen:

  • Wie bedeutsam fanden wir die schulischen Inhalte?
  • Wie haben wir individuelle Förderung erfahren?
  • Wie viel Freiraum haben wir für außerschulische Aktivitäten gehabt?

Vor dem Ministerium für Schule und Weiterbildung in DüsseldorfNachdem in den Kleingruppen erste Ergebnisse festgehalten worden waren, ging es in den Konferenzraum. Nun trafen alle 60 Abiturienten und Abiturienten, die unterschiedliche Schulformen besucht haben, wie zum Beispiel ein Gymnasium, eine Gesamtschule oder ein Berufskolleg, aufeinander. Frau Ministerin Löhrmann empfing uns mit begrüßenden Worten und berichtete, dass sie eine Gesprächsrunde dieser Art vor zwei Jahren eingeführt habe und ihr der Kontakt zu den Akteuren, um die es in der Schule wirklich gehe – den Schülern – sehr wichtig sei. In den Tagen zuvor ist es bereits zu einer Diskussionsrunde mit Schülerinnen und Schülern gekommen, die ihre schulische Laufbahn nach 10 Jahren beendet haben.

In der offenen Diskussionsrunde wurde beispielsweise angesprochen, dass in einigen Schulen im Bereich der individuellen Förderung scheinbar noch kein für die Schüler ersichtliches Konzept vorliege. Wir konnten von unserer Schule jedoch das Gegenteil behaupten. Des Weiteren wurde kritisiert, dass häufig der Zusammenhang zwischen Erlerntem und dem späteren Leben fehle und vielleicht das „Lernen-Lernen" weiter in den Vordergrund rücken sollte. Was den Punkt Freiraum für außerschulische Aktivitäten angeht, fiel auf, dass es aufgrund der unterschiedlichen Stundenpläne und des unterschiedlich großen Angebots von Kursen und daraus eventuell resultierenden Freistunden verschiedene Meinungen gab. Es wurde jedoch angeregt, dass eine Erweiterung des AG-Angebots in einigen Schulen wünschenswert wäre, sodass die Schülerinnen und Schüler auch in der Schule bereits ihren Hobbys nachgehen könnten. Kritisiert wurde ebenfalls, dass die Schüler kurz vor und in der Klausurphase ihre Freizeitaktivitäten häufig stark zurückstellen mussten, aber nach der Klausurphase auf einmal „Zeit für alles war". In diesem Zusammenhang wurde thematisiert, dass die Kooperation und Absprache bezüglich der Hausaufgaben, Referatsverteilung und Klausuren unter den Lehrkräften verstärkt werden könnte, um dem zuvor aufgeworfenen Problem entgegenzuwirken.

Nach drei Stunden traten wir den Rückweg an und blicken auf eine interessante Diskussionsrunde zurück. In dem Dialog konnte jedoch durch die große Anzahl an Schülern und die zeitliche Begrenzung wenig in die Tiefe gegangen werden. Nichtsdestotrotz wurden verschiedene Sichtweisen, Probleme und Fortschritte deutlich.