IGruppenbild vor der Botschaft des Staates Israelm Zeitraum vom 21.09. bis 03.10.2010 kam eine Gruppe von 20 Schülerinnen und Schülern sowie 3 Lehrerinnen von der Yizhak-Rabin-Schule in Nahariya (Israel), Bielefelds Partnerstadt, nach Deutschland. Mehrere Monate lang hatten wir, Schüler des Gymnasiums Heepen, Cecilien- und Helmholtz.Gymnasiums, uns in Seminaren auf den Austausch vorbereitet, indem wir Dinge über Israels Geographie, Geschichte, Politik, Kultur und Traditionen lernten.

Am Dienstag, 21.09.2010, war es endlich soweit. Nach monatelangem virtuellen Kontakt, trafen wir uns schließlich persönlich. Einige der deutschen Schüler fuhren um 4 Uhr morgens zum Flughafen nach Amsterdam, um die Israelis zu empfangen. Mit Bannern, Luftballons und vielen Umarmungen wurden die Israelis willkommen geheißen.

Nach der Ankunft in Bielefeld um ca. 15 Uhr klang der erste Tag entspannt in den Familien aus.

Der Wasserturm – Wahrzeichen von NahariyaBegrüßung der Gäste in der AulaAm nächsten Morgen (Mittwoch, 22.09.) wurde die israelische Gruppe von den Schulleitungen der Gymnasien und mit etlichen musikalischen Beiträgen begrüßt. Im Anschluss spielten wir lebhafte Kennenlernspiele und frühstückten gemeinsam.

Bei strahlendem Sonnenschein durften die Israelis die Sparrenburg besichtigen, während wir zu unseren Schulen zurückkehren mussten.

Begrüßung der Gäste im RathausGruppenbild vor dem RathausUm 13 Uhr trafen wir uns am Alten Rathaus wieder, um von Bürgermeister Detlef Helling mit freundlichen Worten und einem warmen Mittagessen empfangen zu werden. Anschließend brachen wir zu einem kurzen, informativen Stadtrundgang auf, der an der Kunsthalle endete. Von dort aus lief ein großer Teil durch die Stadt und traf sich abends zum Bowlen.

Gespräche in der SchuleAm darauffolgenden Tag (Donnerstag, 23.09.) besuchten die israelischen Schüler verschiedene Unterrichtskurse und wurden von deutschen Schülern zum Leben in Israel befragt. Danach trafen wir uns wieder im Gymnasium Heepen, um das Fotoprojekt ‚Deutsch-israelisches Leben im Vergleich‘ vorzubereiten. Auch bereiteten wir die Gedenkfeier, die wir in der Gedenkstätte des Konzentrationslagers Buchenwald abhalten wollten, vor.

Nachmittags trafen sich fast alle Teilnehmer des Austausches zum vergnüglichen Beisammensein im Erlebnisbad Ishara.

Für die Eltern und Lehrer gab es am Donnerstagabend die Möglichkeit zum Austausch. 

Abend mit Eltern und Lehrern Abend mit Eltern und Lehrern  Abend mit Eltern und Lehrern
Den Freitagmorgen (Freitag, 24.09.) verbrachten die deutschen Schüler in der Schule, während unsere Austauschschüler durch den Teutoburger Wald wanderten, den Tierpark Olderdissen ansahen sowie die Dr. Oetker-Welt besichtigten. Am Abend packten wir unsere Koffer für den 5-tägigen Aufenthalt in Weimar und Berlin und ruhten uns ein letztes Mal vor den absehbar strapazierenden nächsten Tagen aus.

Am Folgetag (Samstag, 25.09.) trafen wir uns um 7.00 Uhr in der Früh am Gymnasium Heepen. Nachdem auch die vergessenen Pässe schnell geholt waren und der Bus kam, konnten wir Richtung Weimar/Buchenwald losfahren.

BuchenwaldKurz vor dem Eintreffen in der KZ-Gedenkstätte Buchenwald erinnerte uns Edit, eine der israelischen Lehrerinnen uns daran, weshalb wir das ehemalige KZ aufsuchten. Durch einige kurze Worte veränderte sich die Stimmung im Bus schlagartig. Alle wurden ruhig und ernst und dachten an die schrecklichen Taten des Nationalsozialismus und die Tötung von 6 Millionen Juden und Hunderttausenden, die anderen Minderheiten angehörten. Es regnete und es war sogar für deutsche September-Verhältnisse ziemlich kalt. Dies unterstrich die Atmosphäre und machte uns schmerzlich bewusst, dass gerade hier vor 70 Jahren Menschen bei noch intensiverer Kälte und Nässe gequält wurden.

Buchenwald   Buchenwald

Buchenwald

Gedenkfeier

Gedenkfeier

Nach einer Begleitung in englischer Sprache hielten wir gemeinsam die Gedenkfeier ab. Diese war sehr emotional und ergreifend.

 

 

 

Im Anschluss fuhren wir in die schöne Jugendherberge in Weimar, wo wir einen guten gemeinsamen Abend verbrachten.

Am Sonntag, 26.09., bekamen wir einen kleinen Einblick in die Sehenswürdigkeiten der Kulturstadt Europas, indem wir durch einen Park gingen, das Schloss und die darin untergebrachte Kunstsammlung besichtigten und das Mittagessen in der Innenstadt einnahmen.

Weimar

Weimar  Weimar

Daraufhin fuhren wir weiter nach Berlin. Unsere Jugendherberge befand sich in der 4. Etage eines ehemaligen Fabrikgebäudes. Ohne Aufzug hievten wir unsere scheinbar zentnerschweren Koffer hinauf. Ohne jegliche Verschnaufpause nahmen wir unser Abendessen im gegenüberliegenden Restaurant ein, um danach zum Friedrichstadt-Palast zu fahren. Dort genossen wir die Revue Yma – zu schön, um wahr zu sein, ein beeindruckendes Stück bestehend aus Elementen von Gesang, Tanz, Live-Musik, Akrobatik, Comedy und ausgereifter Technik. Am Abend fielen wir in höchstem Maße erschöpft in die Betten.

Um 9 Uhr am Montagmorgen (27.09.) startete eine interessante Sightseeing-Tour durch Berlin. Die Stadtführerin verfügte über eine bemerkenswerte Kompetenz und konnte ihr Wissen sehr gut und interessant weitergeben. Wir sahen Sehenswürdigkeiten, wie beispielsweise das Charlottenburger Schloss, aber auch Spuren der Teilung der Stadt und das Brandenburger Tor.

Berlin  Berlin Berlin

Auch das Denkmal für die ermordeten Juden Europas besuchten wir.

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Nach dem Mittagessen stand der Besuch des Jüdischen Museums an, in dem wir uns für verschiedene Führungen entscheiden konnten.

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Deutscher Bundestag
Am Abend desselben Tages besuchten wir den Deutschen Bundestag, wo wir nach einem Abgeordnetengespräch die Reichstagskuppel besichtigten und uns im Plenarsaal Fakten über den Bundestag anhörten.
 Deutscher Bundestag
 Deutscher Bundestag  
Deutscher Bundestag
Am Dienstag, 28.09., fuhren wir mit dem Bus zum Berliner Dom. Von dort aus besichtigten wir in Gruppen unterschiedliche Museen (Pergamon-Museum, Deutsches Historisches Museum, Alte Nationalgalerie). Auch an der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße kamen wir vorbei.
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Wegen des Berliner Verkehrs kamen wir mit etwas Verspätung bei der israelischen Botschaft an. Zuerst mussten wir uns strikten Sicherheitskontrollen unterziehen. In der Botschaft wurden wir in netter Atmosphäre in die Arbeit der israelischen Botschaft eingeweiht. Dank des kompetenten Gesprächspartners entstand eine interessante Diskussionsrunde, die auch im Laufe des Abends vielfältig individuell fortgesetzt wurde.

Anschließend bekamen wir die Möglichkeit, in einer Shopping-Mall einkaufen zu gehen, was die meisten begeistert in Anspruch nahmen.

Für den Abend hatten einige Leute eine Geburtstagsparty für ein israelisches Mädchen vorbereitet, welche am zweiten Tag in Deutschland Geburtstag hatte.

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Mittwoch, 29.09., unseren letzten Tag in Berlin verbrachten wir am Wannsee und dem anliegenden Park.

 

 

BerlinBerlinDort besuchten wir die Gedenkstätte Haus der Wannsee-Konferenz, wo wir nach der Begleitung durch die Ausstellung trotz der Müdigkeit eine angeregte Diskussionsrunde hatten.

Am Nachmittag machten wir uns auf den Weg nach Bielefeld, wo wir um 21.00 Uhr am Gymnasium Heepen ankamen und zu Hause sogleich erschöpft ins Bett fielen.

Am Donnerstag (30.09) hieß es für die deutschen Teilnehmer seit langer Zeit wieder in die Schule zu gehen, während die israelischen Gäste einen Tagesausflug nach Detmold mit einem Besuch des Freilichtmuseums machten. Im Anschluss wollten die meisten Israelis wieder einmal shoppen gehen, da dies in Detmold nicht mehr möglich gewesen war…

Den Abend verbrachte ein Großteil der Schüler zu zweit oder in kleinen Gruppen, um sich von den anstrengenden vorausgegangenen Tagen zu erholen.

Am Freitag, 01.10., nahmen die israelischen Austauschschüler an einem Workshop „Mind meets Mechatronik“ bzw. „Die Welt der Kunststoffe“ an der Fachhochschule Bielefeld teil. Nach 13.30 Uhr hatten wir Freizeit bis 18.30 Uhr, die die Mehrheit nutzte, um noch einmal in die Stadt zu gehen.

Farewell-PartyFarewell-PartyDann fand die Feedbackrunde in der Aula des Gymnasiums Heepen statt, in der wir mithilfe von verschiedenen Stichpunkten Rückmeldungen zum Austausch gaben, Verbesserungsvorschläge nannten und besonders gelungene Punkte hervorhoben.

Daraufhin begann die Farewell-Party, die um kurz nach 22 Uhr – sehr zum Bedauern der feiernden Schüler – endete.

Der Samstag (02.10.) wurde in den Familien verbracht. Viele nutzten diesen Tag, um den israelischen Gästen die deutsche Kultur und auch andere Städte Deutschlands näherzubringen. Eine Vielzahl der Schüler traf sich am Abend noch einmal, um in einer quasi inoffiziellen Abschlussparty den Erfolg des Austausches zu feiern.

Am Sonntag, 03.10., fuhren alle Teilnehmer des Austausches nach Amsterdam, um dort das Anne-Frank-Haus zu besichtigen. Nach dem Rundgang durch das Haus nutzten wir die Freizeit, um den letzten Tag in Amsterdam zu genießen. Um 16.00 Uhr stiegen wir erneut in den Bus und fuhren zum Flughafen Schiphol, um uns voneinander zu verabschieden – dem waren wir bis jetzt aus dem Weg gegangen. Da wir uns aber im April schon in Nahariya wiedersehen werden, verlief das Abschiednehmen größtenteils ohne Tränen.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Israelis uns mit ihrem leichten, fröhlichen Gemüt oft angesteckt haben, ihr Zeitverhältnis unsere Geduld jedoch gelegentlich auf die Probe stellte:-)

Es entstanden schöne deutsch-israelische Beziehungen und auch einige neue zwischen den deutschen Schülerinnen und Schülern. Es waren zwei außergewöhnliche Wochen, die wir alle bestimmt nicht mehr vergessen werden und die uns mit Sicherheit in guter Erinnerung bleiben werden.

Wir warten alle gespannt darauf, im April die Kultur und das Land ‚unserer‘ Israelis kennenzulernen und unsere neuen Freunde wiederzusehen!

Vor der Botschaft des Staates Israel

 
Vor der Botschaft des Staates Israel
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