Am Donnerstag, 22.03.2018, machten wir, die 8b des Ceciliengymnasiums, einen Ausflug ins Stadttheater Bielefeld. Mit unserer Musiklehrerin Claudia Gentejohann sahen wir die Kammeroper „Anne und Zef“, komponiert von der in Holland lebenden Komponistin Monique Krüs. Es geht um Anne Frank und eine fiktive Person, Zef Bunga, einen albanischen Jungen, der aus Blutrache – nach dem alten Gesetz des Kanun – von seinem besten Freund erschossen wurde.

Die beiden 15-Jährigen treffen sich in einer Art Zwischenwelt nach dem Tod. Dort erzählen sie sich gegenseitig ihre Lebensgeschichte. Sie sprechen bzw. singen über ihre Gedanken und ihre Gefühle. Außerdem schreibt Anne ihr berühmtes Tagebuch weiter. 

Wir finden, dass die Oper einen guten Einblick in das Leben der zwei Hauptpersonen und in das tragische Ende gibt. Das Leben der beiden wird hier in einen direkten Vergleich gestellt. Dabei wird schnell klar, dass die beiden Jugendlichen, obwohl sie aus verschiedenen Kulturen und Zeiten stammen, recht ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Beide müssen sich jahrelang verstecken, abgeschirmt von der Gesellschaft und Freunden und beide erleiden in viel zu jungen Jahren einen grausamen Tod.

Die Oper ist voller Emotionen und wir müssen zugeben, dass wir während des Schauspiels auch einige Tränen verloren. Das Bühnenbild ist schlicht gestaltet, was uns persönlich sehr gefallen hat, da es so einfacher war, sich auf das großartige Schauspiel zu konzentrieren. Es verdeutlicht die Handlung und passt zum Dialog. Als Anne von ihrer Flucht vor den Nazis erzählt, verschiebt sich z. B. der Boden zu verschiedenen Ebenen. Oder als sie von ihrem Elternhaus erzählt, das die Familie selbst anzünden musste, ergreift Zef die Ziegelsteine und deutet damit die Grundsteine seines eigenen Elternhauses an.

Das einzige, woran wir uns erst gewöhnen mussten, waren die Obertitel. Es fiel uns zuerst schwer, gleichzeitig auf das Spiel, die Musik und die Obertitel zu achten.

Als wir das Wort ‚Oper’ hörten, dachten wir zunächst an etwas sehr Altmodisches. Doch zu unserer Überraschung war das ganz und gar nicht der Fall. Das Stück ist modern inszeniert, was unterstützt wird durch die Videos, die der Literaturkurs des Gymnasiums am Waldhof gedreht hat, und die u. a. auch auch Szenen aus Zefs Leben bringen. Die Videos sind auf mit Fäden bespannte Rahmen projiziert und und symbolisieren gleichzeitig die Verbindung der realen mit der Zwischenwelt.

Wir würden die Kammeroper jedem, egal in welchem Alter, empfehlen. Die Oper hat uns sehr gefallen und wenn Sie Interesse an einer emotionalen, mitreißenden Geschichte haben, die in der Gegenwart und Vergangenheit fußt, dann ist diese Oper ein Muss für Sie!