Rasante Einblicke in das Leben einer sehr außergewöhnlichen Frau, verpackt in eine turbulente und atemberaubende Show im Friedrichstadtpalast, Berlin

Im Rahmen des Nahariya-Austausch-Programms besuchten wir Yma im Friedrichstadtpalast in Berlin.

Yma trefflich zu beschreiben, ist ein unmögliches Kunststück. Dennoch möchte ich versuchen, einen Einblick in diese Las-Vegas-reife Show zu geben. Sie ist die größte derartige Show weltweit.

Wenn Sie in Berlin, sind sollten Sie sich dieses Bühnenspektakel nicht entgehen lassen!

Yma ist der Name einer fiktiven Frau, die uns in dieser Show Einblicke in ihre schillernde, schöne Welt gibt. Sie führt uns durch Stationen ihres toleranten und im positiven Sinne verrückten Lebens.

Alles in dieser Show ist eine perfekt gespielte Illusion. Die echte Welt bleibt draußen, willkommen auf dem Planeten Friedrichstadtpalast. Die Illusion ist eine derartige Vollkommenheit, dass viele nicht einmal merken, das Yma von einem Mann gespielt wird, nämlich von Andreas Renee Swoboda. Mit Wespentaille und Beinen bis zum Hals singt er wahlweise im Tenor oder in glockenhellem Sopran. „Ich bin prosexuell, eine Art Alice im Durcheinanderland.“

Um ihn herum entwickelt sich das Feuerwerk von Tanz- und Artistikdarbietungen. 60 Tänzerinnen und Tänzer wiegen ihre Körper im Takt der Musik in teilweise waghalsigen Choreographien. Ballett, darunter auch Wasserballett, Breakdance von vierfachen Breakdance-Weltmeistern, Stepptanz und Erotik durch die längste Girlreihe der Welt und den hinter getöntem Glas nackt duschenden Männern wechseln sich in einem bunten Farborchester ab. Höhepunkte sind die Auftritte von Weltklasseartisten, die mit Feuer spielen, sich an einem Seil emporschlängeln und sich hinabstürzen, sich bis zur Schmerzgrenze verbiegen, durch Trampoline unterstützt Flickflack schlagen und an Wänden hinauflaufen. Alles geschieht in höchster Synchronie und Harmonie.

Unterstützt werden sie von einem einmaligen Ensemble. Die 15-köpfige Show-Band und die Solisten singen im Einklang mal ruhige, mal aufbrausende Klassiker und moderne Songs.

Das Ganze geschieht auf der größten Theaterbühne der Welt, die durch die aufwendigste Bühnenproduktion, die es am Palast je gab, kaum eine Szene gleich wirken lässt. Mit ihren zahllosen Hebe-, Senk- und Drehmechanismen, die von sechs riesigen LED-Flächen mit mehr als 300 000 Lampen komplettiert werden, entstehen immer neue, aufregende Blickwinkel.

Die mehr als 500 aufsehenerregenden Kostüme sind von Stardesigner Michael Michalsky entworfen worden. Er ließ die 80er-Jahre durch überdimensionale und spitze Schulterpolster in den sexy Outfits neu aufleben.

Nach rund zweieinhalb Stunden verlässt man den Friedrichstadtpalast, den Kopf gefüllt mit lauter bunten, einmalig, wahnsinnig, sensationell unfassbaren Bildern.

Achtmillionen Euro hat dieses Schauspiel verschlungen. Zwei Jahre lang soll es fast jeden Abend aufgeführt werden.