Eine amüsante Darstellung von dem Innenleben der Singel-Damen

Das Stück beginnt mit der völlig entnervten Psychologin Christiane Pschorauer (Nicole Paul), die dem Pianisten Franz Finkwerder (Guido Raschke) ihr Leid klagt. Selber völlig von ihrem Singel-Leben frustriert, versucht sie mit ihrem Workshop Männerbeschaffungsmaßnahme anderen Frauen zu helfen. Sie alle haben dasselbe Problem: Sie sind beruflich erfolgreich und in der Liebe zur Hoffnungslosigkeit verdammt.

Angemeldet haben sich die vulgäre, mollige Scheidungsanwältin Angela Richter-Steppelbeck (Christina Huckle), die männlich wirkende Flugbegleiterin Chantal Lübke (Carmen Priego), die übereifrige, spießige Pharmareferentin Sabine Kurzmeier (Julia Friede) und die durchgeknallte junge Göre Laura Preiskow (Charlotte Puder).

Durch die Kraft des Gesanges soll die weibliche Ausstrahlung neu definiert werden. Deswegen ist Singen Pflicht. Beim Singen soll sich das Innere entfalten. Nach anfänglichem Zögern drehen die Frauen richtig auf und jede singt sich auf ihre eigene Weise den Herz-Schmerz und die unerfüllten Wünsche aus der Seele. Durch die Lieder wie „It’s raining men“, „ Homebanking“, „Ich brauche keine Schokolade“, „Somewhere over the rainbow“, „Mir ist heiß“ und „Ich kann fliegen“ werden die einzelnen Problemzonen der Frauen gekonnt aufgedeckt und die unschönen Charaktereigenschaften betont. Sie alle entwickeln sich zu einem Ohrwurm, der einen nicht mehr loslässt.

Zwischen den Liedern kommt es dennoch zu unterhaltsamen Szenen. Vor allem die Gestik wird auf eine humorvolle Art und Weise auf die Spitze getrieben. Eine richtige Handlung hat das Stück nicht, wird es doch ständig von den wunderbaren Gesangseinlagen unterbrochen. Diese werden mit Tanzeinlagen untermalt und sind natürlich live. Sie reißen jeden noch so skeptischen Zuschauer mit, dann stören auch nicht die hin und wieder auftretenden falschen Töne.

Für ihre meisterhafte Darbietung werden die Schauspielerinnen begeistert vom Publikum umjubelt. Das Bühnenbild (Annette Breuer) ist schlicht und zweckerfüllend, bestehend aus einem Piano und ein paar Stühlen. Wieder einmal bewusst eingesetzt werden die Kostüme (Annette Breuer). Sie bringen einem zum Lachen und verstärken den Eindruck, der von den unterschiedlichen Frauen entsteht.

Ausgezeichnet wurde „Männerbeschaffungsmaßnahmen“ mit dem Publikumspreis bei den Hessischen Theatertagen 2007. „Männerbeschaffungsmaßnahmen“ besticht mit viel Witz, Mitgefühl und grandiosen Liedern.

Eine jeden ansprechende Vorführung und einfach ein Muss.