Die Musikalische Partnerschaft mit dem Miina-Härma-Gymnasium in Tartu/Estland ist weiter sehr lebendig: Alle Menschen werden Brüder – das ist das Motto, unter das die Schülerinnen und Schüler der Musikensembles des Cecilien- und des Helmholtz-Gymnasiums den diesjährigen Austausch mit dem Chor des Miina-Härma-Gymnasiums vom 5. bis 11. März 2016 stellten. Es entstammt Ludwig van Beethovens „Ode an die Freude“, dem Schlusssatz seiner 9. Sinfonie.
Im Mittelpunkt der diesjährigen Begegnung standen ein Schulkonzert im Ceciliengymnasium am Mittwochvormittag, 9. März, für Klassen der Sekundarstufe I und am Donnerstag, 10. März, ein abendliches Konzert in der Neustädter Marienkirche.
Ein besonderes Highlight war wie jedes Mal die traditionelle und neue Chormusik des estnischen Chores unter der Leitung von Kadri Leppoja. Dazu gab es ein gemeinsames Programm mit Chor und Orchester der beiden Bielefelder Schulen. Von Chören aus Georg Friedrich Händels Messias in englischer Sprache über Musik von Supertramp bis zu gemeinsam musizierten estnischen Liedern wie dem Liebeslied Ma tahan olla öö des zeitgenössischen estnischen Komponisten Olav Ehala reichte die Bandbreite des Programms. Besonders für die „Ode an die Freude“ kamen sogar Ehemalige und musizierten mit.
Für einige war es ein Wiedersehen, für die meisten eine erste Begegnung, als die estnischen Sängerinnen und Sänger in Bielefeld eintrafen – zu einer gemeinsamen Woche voller Gesang, Musizieren, Proben, Konzerten und natürlich vielen Gesprächen und Unternehmungen. Die 45 Sängerinnen und Sänger, zwischen 16 und 19 Jahre alt, waren in Gastfamilien beider am Austausch beteiligten Schulen untergebracht.
Am Sonntag ging es gemeinsam nach Osnabrück. Dort stand ein Besuch des Friedenssaales im Rathaus auf dem Programm. Der Westfälische Friede, der mit diesem Ort untrennbar verbunden ist, ließ die europäische Dimension des Austausches sehr deutlich aufscheinen. Auch das Felix-Nussbaum-Haus wurde gemeinsam besucht.
Natürlich gab es auch einen Stadtrundgang durch Bielefeld. Schüler/-innen der Jgst. 9 führten am Montagmorgen die Gäste auf Englisch durch unsere Stadt.
Der Austausch mit dem Miina-Härma-Gymnasium besteht seit 1991/92, also seit der Singenden Revolution, durch die sich Estland von der Fremdherrschaft durch die Sowjetunion vollkommen unblutig und mit überzeugender kultureller Kraft befreite. In den letzten 10 Jahren fand die Begegnung immer alle eineinhalb Jahre statt, wodurch sich die Kontakte vermehrt haben und nachhaltiger geworden sind: Mehrere (ehemalige) Teilnehmer haben inzwischen eine mehrmonatige Zeit – einmal im Rahmen des dort extra initiierten Erasmusprogramms – in Tartu verbracht und ihre Sprach- und landeskundlichen Kenntnisse vertieft.
Wir freuen uns schon auf das nächste Zusammentreffen in Tartu!
Die Neue Westfälische berichtete über den diesjährigen Austausch in ihrer Ausgabe vom 19.03.2016.