Gemeinsames Konzert des Miina-Härma-Gymnasiums aus Tartu (Estland), des Helmholtz- und des Ceciliengymnasiums
Am 19. März 2010 mündete der Besuch unseres estnischen Partnerchores in einem abwechslungsreichen, gut besuchten Konzert in der Neustädter Marienkirche. Zusammen mit dem Chor, Bläserkreis und Orchester vom Helmholtz und Ceci präsentierten unsere Gäste aus Estland jeweils eigene Stücke und das Ergebnis der gemeinsamen Probenarbeit in Bielefeld. Dabei übernahmen Schülerinnen und Schüler des Ceciliengymnasiums teilweise auch das Arrangement und die Leitung.
Nach einem feierlichen Auftakt des Bläserkreises, der durch präzises und engagiertes Spiel überzeugte, gab unser Partnerchor vom Miina-Härma-Gymnasium unter der Leitung von Kadri Leppoja eine Kostprobe seines breit gefächerten Repertoires:
Den Anfang machte ein Stück, das ausschließlich aus estnischen Ortsnamen besteht und daher den treffenden Titel „See on Eesti“ – „Das ist Estland“ hat. Es folgten u. a. Stücke des zeitgenössischen estnischen Komponisten René Eespere, eine Vertonung der estnischen Komponistin Ester Mägi, aber auch Musik von C. A. Silvestri und das solistische Stück „Dans un boir solitaire“ von W. A. Mozart. Unsere estnischen Gäste traten dabei in Trachten aus unterschiedlichen Gegenden ihres Landes auf und erläuterten den Konzertbesucherinnen und -besuchern die Bedeutung derartiger Traditionen für das estnische Selbstverständnis. Mit einer Tanzeinlage beendete unser Partnerchor seinen eindrucksvollen und kurzweiligen Konzertteil.
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Das Orchester spielte anschließend das Stück „Battlefield 1942“ von J. Erikson und einen Marsch aus der siebten Sinfonie von D. Schostakowitsch. Hierbei wurde für die Zuhörenden die beklemmende Stimmung, in der Schostakowitsch 1941 zur Zeit des Marsches deutscher Truppen auf Leningrad seinen Satz schrieb, greifbar.
Es folgten fünf gemeinsame Stücke, bei denen alle Ensembles gemeinsam musizierten: Die „Eesti Missa“ von U. Sisask war dabei genauso vertreten wie „Viva la vida“ von Coldplay.
Am Schluss des Konzertes stand – wie bei unserem letzten Besuch in Estland – „Ärkamise aeg“ von R. Eespere. Entstanden 1983, als Estland unter sowjetischer Besatzung litt, trug dieses Stück im Zuge der „Singenden Revolution“ zur Wiedererlangung der Unabhängigkeit Estlands bei und spielt deshalb für die Esten auch heute noch eine wichtige Rolle.
Seit 1992 finden regelmäßig Konzerte mit unserer estnischen Partnerschule statt. Frau Bratvogel unterstrich in ihrer Begrüßung die verbindende Wirkung der Musik und hob hervor, dass aus den musikalischen Begegnungen mit unserem Partnerchor über gegenseitiges Verständnis hinaus bereits viele Freundschaften entstanden seien. Diese weiter zu pflegen hatten die beteiligten Schülerinnen und Schüler nach dem Konzert bei einem Büffet Gelegenheit.
Der nächste Besuch in Tartu von Bielefelder Seite aus ist für September 2011 geplant.