Englisch und Französisch lernen außerhalb des üblichen Fremdsprachenunterrichts – das können Schülerinnen und Schüler in der Europaklasse im Rahmen der bilingualen Module. Bilinguales Lernen heißt Lernen in zwei Sprachen: Die Europaklasse ist ein Bildungsgang, in dem Englisch die erste und Französisch die zweite Fremdsprache bildet (siehe Fremdsprachen in der Europaklasse). Die zweite Fremdsprache, Französisch, setzt jedoch früher als in den anderen Klassen ein. Um den fremdsprachlichen Schwerpunkt der Europaklasse zu stützen, werden sukzessive bilinguale Module auf Französisch oder Englisch in den Sachfächern unterrichtet.

Die Vorteile des bilingualen Lernens sind vielfältig: So beherrschen Schülerinnen und Schüler mit bilingualem Hintergrund die Fremdsprachen fließender und genießen somit einen großen Vorteil auf dem Arbeitsmarkt. Sie haben zudem sehr gute Chancen bei der Bewerbung um internationale Studiengänge, da sie erhebliche Vorerfahrungen vorweisen können. Nach der DESI-Studie gilt bilingualer Unterricht europaweit als besonders effektiver Weg zum Erwerb von hohen fremdsprachlichen und ebenso interkulturellen Kompetenzen. Der Zugang zu anderen Kulturen fällt den Schülerinnen und Schülern der Europaklasse leichter, sie haben durch ihre ausgeprägte interkulturelle Handlungsfähigkeit einen erweiterten Horizont und werden zu „echten Europäern“.  Zudem fördert das bilinguale Lernen vielfältige Denkansätze durch mehrperspektivisches Arbeiten in den Sachfächern, indem Sachverhalte in Lernbereichen wie Wirtschaft, Kultur, Geschichte und Politik in der Fremdsprache verstanden, verarbeitet und dargestellt werden.

Insbesondere in den bilingual erteilten Sachfächern erleben die Schülerinnen und Schüler eine ganz authentische Begegnung mit der englischen und französischen Sprache. Sie werden darauf vorbereitet, sich in verschiedenartigen Themenbereichen sicher in englischer und französischer Sprache artikulieren zu können, v. a. im mündlichen Sprachgebrauch. Sie lernen, Englisch und Französisch als Verkehrssprachen zu begreifen, mit denen man sich über Grenzen hinweg und zu ganz unterschiedlichen Inhalten verständigen kann. Dies erhöht die Motivation und die Freude an der Sprache in besonderem Maße.

Und so funktioniert es:

Die bilingualen Module bauen sich graduell auf. Je nach Klassenteam werden kleinere bilingualen Module ab der Jgst. 5 in die Sachfächer integriert.

Was bedeutet „bilingualer Sachfachunterricht“?

Bilingualer Unterricht ist Unterricht in zwei Sprachen: Zur Muttersprache kommt Englisch bzw. Französisch als Arbeitssprache hinzu. Im bilingualen Unterricht steht das fachliche Lernen im Vordergrund. Zusätzlich zum Fremdsprachenunterricht wird so der Kontakt mit den Fremdsprachen erhöht.

Welche Vorteile hat bilingualer Unterricht?

Die Schülerinnen und Schüler haben einen wesentlich höheren Sprachzuwachs. Das Sprachhandeln, also die Aufrechterhaltung der Kommunikation in der Fremdsprache, steht im Vordergrund. Das bedeutet, dass zum Beispiel Grammatik nur situationsbedingt aufgegriffen wird. 

Gibt es eigene Lehrpläne?

Dem bilingualen Unterricht in den verschiedenen Schulformen liegen grundsätzlich die jeweiligen Lehrpläne der Sachfächer, die ihre konkrete Ausgestaltung im schuleigenen Curriculum erfahren, zugrunde.

Wie werden die Leistungen bewertet?

Bei der Bewertung der Schülerleistungen in den bilingualen Sachfächern werden vorrangig die sachfachlichen Leistungen beurteilt. Die sprachlichen Leistungen und die Anwendung der Fachsprache werden im Rahmen der Darstellungsleistung berücksichtigt und sind Kommunikationsmittel. Das heißt, dass die Anforderungen denen des regulären Sachfaches entsprechen. Vor allem zu Beginn legen die Lehrkräfte darauf Wert, dass ein sanfter Übergang in die Fremdsprache gelingt. Es handelt sich um bilingualen Unterricht, sodass beide Sprachen (Englisch bzw. Französisch und Deutsch) als Arbeitssprache genutzt werden und es fremdsprachliche sowie muttersprachliche Unterrichtsphasen gibt.

Wer unterrichtet die bilingualen Sachfächer?

Der bilinguale Unterricht wird in der Regel durch Lehrkräfte mit einer Lehrbefähigung bzw. Unterrichtserlaubnis für das Sachfach und Englisch oder Französisch erteilt.