Die Vorteile der Europaklasse sind vielfältig, da das Ziel der Europaklasse die Entwicklung einer ganzheitlichen Persönlichkeitsbildung in den Mittelpunkt rückt.

So bildet die eine Säule das „Nimm 2“-Modell (siehe Fremdsprachen in der Europaklasse) und die bilingualen Module des Europaprofils. Durch den früheren Beginn der zweiten Fremdsprache soll mit dem „Nimm 2“-Modell die Sprachkompetenz der Schülerinnen und Schüler gefördert werden. Das „Nimm 2“-Modell bedeutet aber zuallererst auch „mehr Zeit“ für die zweite Fremdsprache Französisch. Die Schülerinnen und Schüler haben ausreichend Ruhe, Französisch zu lernen, und es bleibt Zeit für spielerische und besondere Lerngelegenheiten. Außerdem starten sie mit dem Lernen dieser Sprache vor der Pubertät und damit zu einem Zeitpunkt, zu dem sich die meisten Kinder noch ganz unbefangen auf die neue Sprache einlassen können.

Darüber hinaus bereitet eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Fremdsprache als Arbeitssprache im Rahmen des bilingualen Lernens auf das Studium und den Beruf in einer globalen vernetzten Welt vor. Englisch ist die wohl entscheidendste Geschäftssprache und Frankreich ist nach wie vor der erste Partner Deutschlands in Wirtschaft, Politik und Wissenschaft.

Die zweite Säule bilden die außerunterrichtlichen Aktivitäten sowie das Fahrtenkonzept. Durch die Vielzahl an interkulturellen Begegnungen und die Arbeit an außerschulischen Lernorten im Rahmen des Europaprofils lernen die Schülerinnen und Schüler die europäische Idee im Sinne eines ganzheitlichen Lernens in realen Handlungssituationen kennen. Durch diese Vielzahl von realen Interaktionen schulen die Schülerinnen und Schüler nicht nur ihre Kenntnisse in den Fremdsprachen, sondern auch ihre interkulturellen Kenntnisse.

Die dritte Säule bildet das Europacurriculum. Durch eine intensive und ständig sich erweiternde Auseinandersetzung mit grundlegenden europäischen Fragestellungen und aktuellen Themen in unterschiedlichen Fächern wird deutlich, dass Europa allen Lebensbereichen von besonderer Bedeutung ist. Zudem schult die Auseinandersetzung in allen Fachbereichen die Fähigkeit zu vernetztem Denken und Arbeiten, die für die Entwicklung der personalen Kompetenz der Heranwachsenden nicht zu unterschätzen ist.

Den Rahmen einer ganzheitlichen Persönlichkeitsbildung bildet dabei die Förderung der interkulturellen Kompetenzen. Durch den ganzheitlichen Blick auf die Ausbildung der Persönlichkeit werden Fremdsprachen, Sachfächer sowie Methoden und personale Kompetenzen nicht isoliert voneinander betrachtet, sondern als Einheit. So bietet das Europaprofil nicht nur eine Chance zu einer größeren Sprachkompetenz, sondern auch zu größerer geistiger Offenheit, einem hohen Maß an personaler Kompetenz sowie mehr Toleranz. Im Rahmen interkulturellen Lernens wird des Weiteren die eigene Kultur und Identität besser erkannt, ausgebildet und schließlich gefestigt. Besonders für Heranwachsende ist dies ein wesentlicher Baustein einer gelingenden Persönlichkeitsentwicklung.