Mit dem DESY (Deutsches Elektronen-Synchroton) existiert in Deutschland eines in der Welt führenden Beschleunigerzentren. Auf kilometerlangen Bahnen in Beschleunigerringen wurden die kleinsten Teilchen wie Elektronen und Protonen beschleunigt, zur Kollision gebracht und aus den in riesigen Detektoren gemessenen Spuren der Bruchstücke auf ihre inneren Strukturen untersucht.

Heute ist das DESY nicht mehr der Ort aktueller Experimente, die Arbeitsgruppen auf dem Gebiet der Teilchenphysik arbeiten eng mit der größeren europäischen Anlage CERN in Genf zusammen und entwickeln für den dortigen Beschleuniger LHC Bauteile und Versuche.

Dennoch passiert in Hamburg auch sehr viel: Die durch die Beschleunigungsprozesse entstehenden hochenergetischen Strahlungen werden jetzt zu einzigartigen Untersuchungen der Materie genutzt. Die bestehenden Aufbauten können so sinnvoll weiter genutzt werden. Außerdem wurde mit Neubauten wie dem 3,4 km langen Linearbeschleuniger XFEL die Möglichkeit zur Erzeugung extrem starker Röntgenlaserblitze geschaffen, mit denen es möglich ist, atomare Details von Proteinenstrukturen wie z. B. Viren zu erkennen und sogar chemische Reaktionen zu filmen.

So fand wieder die Exkursion der Physik- und Chemieleistungskurse zu diesem besonderen Ort der Forschung statt. In kleinen Gruppen führten Doktoranden in einer 2½-stündigen Führung über das weitläufige Gelände. Dabei beeindruckte insbesondere die riesige Experimentierhalle von PETRA III oder auch ein Blick von oben auf die Forschung bei FLASH. Zudem ging es auch sechs Stockwerke tief zum Eingang des riesigen Beschleunigerringes HERA unter die Erde.

Insofern ist das DESY weitaus mehr als ein Fahrzeug mit dem Aufdruck „Teilchenbeschleuniger“, vor dem wir unser Gruppenfoto gemacht haben. Vielmehr haben die Schülerinnen und Schüler durch den Besuch einen winzigen Eindruck von einem riesigen Forschungsapparat der Grundlagenforschung der Naturwissenschaften in Physik, Chemie, Biologie und Medizin bekommen und Motivation, sich auch selbst auf den Weg in diese Welt zu machen.