Wege wollen gegangen, Türen geöffnet, Weichen gestellt werden, Menschen „machen sich auf“ – hinter dieser bildhaften Sprache des Reisens und Wandelns verbergen sich menschliche Erfahrungen der Neu- oder Umorientierung, der Planung und Nutzung neuer Möglichkeiten.
In besonderer Weise machen wir solche Erfahrungen in der Adventszeit, in der wir uns „auf den Weg machen“ zu Besinnung, Erholung und Festivitäten verschiedener Art, vielleicht zu Verwandten oder Freunden, vielleicht aber auch zum jährlich wiederkehrenden Weihnachtsstress in die Innenstadt. Mit dem Weihnachtsfest nähert sich auch das Ende eines Jahres, das Ende alter Wege und der Beginn neuer. Die Weihnachtsgeschichte selbst ist eine Erzählung verschiedener Reisen; das Wort „Advent“ übersetzen wir nicht umsonst mit „Ankunft“. Vor diesem Hintergrund steht das Leitwort des diesjährigen Weihnachtsgottesdienstes der Jahrgangsstufen 8 - 13 des Ceciliengymnasiums: Sich auf den Weg machen.
Der Ort des Gottesdienstes ist auch in diesem Jahr wieder die Neustädter Marienkirche. Die Predigt über Phil 2,6-11 hält Landeskirchenrat Dr. Rainer Dinger. Für die musikalische Begleitung sorgen unter anderem der Blechbläserkreis, der Schulchor, das Schulorchester und – wie im letzten Schuljahresabschlussgottesdienst – eine kleine Bandformation. Es erwartet uns wieder ein Gottesdienst mit Musik, Gebet und Aktion. Vorbereitet wurde der Gottesdienst traditionsgemäß gemeinsam von Schüler/inne/n und Lehrer/inne/n.
Einen Engel wünsch ich mir
Die Planung steht bereits, aber ob es tatsächlich zu dem Interview mit einem Engel kommt, bleibt abzuwarten. Wie allgemein bekannt, haben die Engel in der Weihnachtszeit alle Hände voll zu tun.
Sollte sich aber tatsächlich einer am Freitag, dem 19.12.2008, ab 8.00 Uhr in der Liebfrauenkirche einfinden, so dürfen wir gespannt sein, was er uns zu sagen hat.
Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5 - 7 werden bei der musikalischen, szenischen und liturgischen Durchführung des Weihnachtsgottesdienstes aktiv sein. Für die Predigt konnten wir Pfarrer Christhard Ebert gewinnen.
Die Kollekte in beiden Gottesdiensten soll jeweils zur Hälfte zur Unterstützung eines Schulprojektes nach Burkina Faso und zur Unterstützung eines Projektes für Straßenkinder in Uruguay gehen.
Vor allem AIDS-Waisen sind vom Schulbesuch ausgeschlossen. Das bedeutet, dass sie auch in Zukunft keine Chance haben, ihre Lebenssituation zu verbessern und die Gründe für Armut und Krankheit zu erkennen. Nur informierte und selbstbewusste Frauen sind in der Lage, sich vor AIDS-Infektionen zu schützen. Darum kann der Schulbesuch über Leben und Tod entscheiden. Durch die Kirche in Koudougou, der drittgrößten Stadt des Landes, erhalten Kinder das Schulgeld (für die Grundschule ca. 25 € pro Jahr, für die Sekundarschule ca. 70 € pro Jahr) und damit die Chance, den Teufelskreis aus Unwissenheit, Krankheit und Armut zu durchbrechen.
In Montevideo, Uruguay, hat sich eine Gruppe von Frauen entschlossen, Straßenkindern eine Schulausbildung zu ermöglichen. In einem ausgedienten Eisenbahnwaggon haben sie eine „Schule" eingerichtet. Hier unterrichten und unterstützen freiwillige Helferinnen die Kinder, indem sie ihnen Grundkenntnisse im Lesen, Schreiben und Rechnen vermitteln. Außerdem bekommen die Kinder eine warme Mahlzeit. Die Kinder haben durch diese Unterstützung freiwilliger Helferinnen und Helfer die Chance, einmal am Tag etwas Warmes zu essen und Grundkenntnisse zu erwerben – der einzig mögliche Weg aus dem traurigen Leben auf der Straße.
Wir laden Sie und euch herzlich zu den Gottesdiensten ein.