Flug von Amsterdam nach Tel AvivIm März 2008 besuchte eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Heepen, des Ceciliengymnasiums und des Helmholtz-Gymnasiums Nahariya, Bielefelds israelische Partnerstadt.

 

Sonntag, 09.03.2008

 Wir trafen uns um 2.45 Uhr auf dem Parkplatz des Gymnasiums Heepen. Wir verabschiedeten unsere Eltern und kamen um 6.45 Uhr in Amsterdam am Flughafen Schiphol an. Nachdem wir uns auf der Fahrt weiter untereinander kennen gelernt hatten, unterhielten wir uns während der langen Wartezeiten voller Vorfreude auf den Flug und die kommenden zwei Wochen. Auf den um 13.30 Uhr erfolgten Start folgte ein ca. vierstündiger Flug. Um 18.30 Uhr landeten wir wohlbehalten in Tel Aviv und nach der Gepäckausgabe konnten wir das erste Mal unsere israelischen Gastgeber kennen lernen, die uns freudig mit Welcome-Luftballons im Flughafen begrüßt hatten. Auf der Busfahrt führten wir sehr interessante Gespräche mit unseren Austauschpartnern. Wir wurden von den Gasteltern abgeholt und gingen nach kurzen Gesprächen zu Bett.

Montag, 10.03.2008

Bei der Begrüßung in der Aula der Amal School Yizhak RabinAm Morgen wurden wir in der Aula der Yizhak-Rabin-Schule empfangen und von dem Schulleiter begrüßt. Danach fuhren wir zusammen mit einigen israelischen Austauschschülern (es konnten nie alle mit) nach Akko. Wir besichtigten die beeindruckende Kreuzfahrerfestung. Danach wurden wir durch die Stadt geführt. Beeindruckt haben uns besonders die überaus breite Verteidigungsmauer und die Djerba-Synagoge. Den Nachmittag und Abend verbrachten die meisten von uns am Strand. Danach gingen wir mit unseren Austauschpartnern zu deren Freunden oder nach Hause.

Dienstag, 11.03.2008

Blick von Jaffa nach Tel Aviv Am Dienstag fuhren wir mit dem Bus von dem täglichen Treffpunkt vor der Schule nach Tel Aviv-Jaffa. Zuerst besichtigten wir die Altstadt von Jaffa mit ihren verwinkelten Gassen und gingen danach hinunter zum alten Hafen. Später schlenderten wir in der Innenstadt von Tel Aviv über den Künstlermarkt, wo auch die in Israel sehr berühmte Sängerin Miri Aloni sang. Den Abend verbrachten wir wieder mit unseren Austauschpartnern.

Mittwoch, 12.03.2008

Fahrt durch Galiläa Den vierten Tag verbrachten wir in Galiläa. Am Morgen fuhren wir mit dem Bus zum Berg Arbel. Nach dem Aufstieg betrachteten wir den See Genezareth. Nach kurzer Pause machten wir uns an den interessanten Abstieg über Fels- und Geröllhänge. Danach fuhren wir mit dem Bus zum Jordan. Dort beobachteten wir eine Taufe und gingen auch selbst mit den Füßen ins Wasser.

 

See GenezarethAm frühen Nachmittag machten wir eine Schiffsfahrt über den See Genezareth. Im Anschluss besichtigten wir im angrenzenden Museum ein 2000 Jahre altes Boot. Zum Schluss unseres Trips zum See Genezareth besichtigten wir Kapernaum mit einer Synagogenruine und einer Franziskanerkirche. Danach fuhren wir mit dem Bus zum Berg der Seligpreisungen – in der Kirche sangen wir, anschließend hörten wir die Seligpreisungen aus dem Matthäus-Evangelium. Uns bot sich noch einmal ein herrlicher Blick auf den See Genezareth. Nach der Rückkehr verbrachten wir den Abend wie gewohnt mit den israelischen Schülerinnen und Schülern.

Donnerstag, 13.03.2008

Haifa: Bahai-Gärten Diesen Tag verbrachten wir in Haifa. Das wohl Interessanteste war die Besichtigung der Bahai-Gärten, einer sehr großen und gepflegten Gartenanlage. Haifa ist neben Akko das geistliche Zentrum dieser im 19. Jh. entstandenen Religionsgemeinschaft. Nach der Besichtigung der Gärten führte unser Führer Boas uns durch die deutsche Kolonie, die WIZO-Hochschule für Kunst und Design und das arabische Viertel, wo wir die besten Falafeln Israels aßen. Später fuhren wir auf den Karmel und stiegen anschließend zur Elia-Höhle hinab. Danach ging es in ein Drusendorf, wo wir durch eine sehr interessante Marktstraße schlenderten. Den Abend verbrachten wir mit den Israelis.

Freitag, 14.03.2008

Im Wasserturm von Nahariya Am Morgen trafen wir uns mit den Israelis im Wahrzeichen von Nahariya, im alten Wasserturm. Dort gestalteten wir Stoffbahnen mit unserer Sicht der Verbindung zwischen Deutschland und Israel und mit unseren Zukunftshoffnungen.

Im Wasserturm von NahariyaEs war erstaunlich, wie unterschiedlich die einzelnen Gestaltungen ausgefallen sind. Danach gingen in die Stadt oder fuhren mit den Familien über den Schabbat (Samstag) weg. Am Abend aßen die meisten von uns mit den Familien und Freunden das aufwendige Schabbatmahl. Nach dem Essen gingen einige noch in der Stadt in Bars, Clubs oder Diskotheken.

Samstag, 15.03.2008

Einige waren am Samstag mit den Familien weg. Die meisten jedoch fuhren am frühen Mittag nach Rosh Ha’Nikra.

Rosh Ha'NikraDies ist ein Ort, wo das Mittelmeer riesige Höhlen in den Sandstein gewaschen hat. Wir besichtigten die Höhlen und die Wellen spritzten uns, zum Leidwesen einiger Mädchen, sehr nass. Den Rest des Tages verbrachten wir sehr lustig mit unseren Austauschschülern in der Stadt oder am Strand.

Sonntag, 16.03.2008 (Palmsonntag)

Empfang beim Bürgermeister von Nahariya Der Tag begann mit einem Empfang beim Oberbürgermeister der Stadt Nahariya. Nach einem kurzen Frühstück startete eine Frage- und Gesprächsrunde. Nachdem wir ein Gruppenfoto mit dem Bürgermeister zusammen gemacht hatten, fuhren wir mit dem Bus weiter nach Zippori, einer römischen Ruinenanlage. Dort gab es sehr interessante Bodenmosaike, die verschiedene Fabelwesen zeigten. Im Anschluss fuhren wir weiter nach Nazareth und besuchten dort die Verkündigungskirche. Über der Stelle, wo der Engel Maria die Geburt Jesu verkündet haben soll, wurde später diese Kirche erbaut. An den Außenmauern befinden sich Marienbilder aus verschiedenen Nationen. Am Nachmittag besuchten wir mit der Gruppe eine arabisch-christliche Familie, die eine Olivenölmanufaktur besitzt. Die Familie führte uns durch die Manufaktur und ließ uns verschiedene Ölsorten probieren (eine wurde als beste Israels des Jahres 2007 ausgezeichnet). Nach der Rückfahrt trafen wir uns wieder mit den Gastgebern und verbrachten den Abend mit ihnen.

Montag, 17.03.2008

Die Tage Montag bis Donnerstag bildeten ein besonderes Highlight unseres Austausches. Am Montag brachen wir in Richtung Totes Meer auf.

QumranWir besichtigten die sehr eindrucksvolle Siedlung Qumran, wo 1947 die Schriftrollenfunde gemacht worden sind. Das Museum erläuterte das Leben der Gemeinschaft von Qumran und die Bedeutung der Funde.

 

WadiAm Mittag unternahmen wir eine Wanderung durch ein Wadi im En-Gedi-Nationalpark. Obwohl es stark bewölkt war, war es ziemlich heiß und schwül. Also schlug Boas vor, durch den Fluss zu wandern, was die meisten wegen des Schuhwerks jedoch nicht taten.

WasserfallEtwas später kamen wir an einem Wasserfall, der eine Art Rutsche in den Fels gewaschen hatte, vorbei. Als Boas abermals vorschlug, ins Wasser zu gehen, rutschten die meisten in voller Kleidung den Wasserfall hinab, da die Hitze unerträglich war. Dies war ein großer Spaß. Später fuhren wir mit dem Bus zum Toten Meer und gingen dort baden. Dies war ein unvergessliches Erlebnis, da die Dichte des Wassers durch das Salz sehr hoch ist und man so nicht unter gehen kann. Als einige von uns das Wasser probierten, stellten sie fest, dass dies sehr ekelig schmeckte. Den Abend verbrachten wir im En-Gedi-Youthhostel, wo wir sehr nette Israelis kennen lernten, mit denen wir einen schönen Abend verbrachten.

Dienstag, 18.03.2008

Nach einer kurzen Nacht starteten wir frisch und munter zu den Beduinen in der Nähe von Arad.

Kamelreiten in der judäischen WüsteVon einer Oase aus ritten wir eine Dreiviertelstunde zu unser aller Freude auf Kamelen durch die judäische Wüste. Nach diesem Ritt stiegen wir wieder in den Bus und fuhren weiter zur Bergfestung Masada.

MasadaIn dieser Festung verschanzten sich in den Jahren 70 n. Chr. bis 73 n. Chr. jüdische Freiheitskämpfer vor 15.000 Soldaten der X. römischen Legion unter der Führung von Flavius Silva. Nach dreijähriger Belagerung erstürmten die Soldaten die Festung, indem sie eine riesige Rampe zur Festung hoch bauten. Als die Eroberer die Festung betraten, stellten sie fest, dass sich die Juden selbst getötet hatten, da sie nicht von den Römern gefangengenommen werden wollten. Diese Geschichte erzählte uns Boas aus der Sicht von verschiedenen beteiligten historischen Persönlichkeiten (Herodes, Flavius Silva, Flavius Josephus, Anführer der Widerständler). Noch heute hat diese Festung eine wichtige Bedeutung für die Israelis. Über die erwähnte Rampe stiegen wir hinauf zur Festung. Nach einer interessanten Führung bewältigten wir den Abstieg über den wesentlich schwierigeren Schlangenpfad.

Auf dem Weg nach JerusalemAuf dem Weg nach Jerusalem verloren wir auf einer Raststätte fast einen Mitschüler, was wir im letzten Moment aber noch glücklicherweise bemerkt haben. Jerusalem: Ben Yehuda Street

Am Abend hielten wir uns noch im Zentrum von Jerusalem (Ben Yehuda Street) auf und verbrachten den restlichen Abend in der Jugendherberge.

 

 

Mittwoch, 19.03.2008

Yad VaShem: Halle des Gedenkens Den Vormittag verbrachten wir in der Holocaustgedenkstätte Yad VaShem.

Yad VaShem: Janusz Korczak und die Kinder Es war sehr bewegend zu sehen, wie die Nationalsozialisten jüdische Bürger verfolgt hatten.

 

Auf einem Markt verbrachten wir die Mittagspause. Dort kauften wir uns Verpflegung. Danach besichtigten wir den Obersten Gerichtshof mit seiner beeindruckenden Architektur. Vor der Knesset, dem israelischen Parlament, sahen wir uns die riesige Menora an.

Menora vor der KnessetDeren Bildprogramm mit Elementen aus der jüdischen Geschichte hatten wir bereits in Bielefeld anhand von Bildern kennengelernt. Nach einem Gang durch die Stadt fuhren wir wieder zur Jugendherberge zurück und sahen uns dort den Film „Walk on Water“ an, der die Frage des Umgangs mit der deutsch-jüdischen Vergangenheit in der dritten Generation thematisiert.

 

 

Donnerstag, 20.03.2008 (Gründonnerstag)

Blick über Jerusalem Am letzten Tag unseres Aufenthaltes in Jerusalem waren wir zunächst an dem Ort, der als Grab des König David verehrt wird. Ein Stockwerk höher befindet sich der Abendmahlsaal, in dem der Tradition nach Jesus das letzte Mahl mit seinen Jüngern feierte. An diesem Gründonnerstag dachten wir daran besonders. Anschließend besuchten wir die Kirche der Dormitio, den Ort, wo der Entschlafung Marias gedacht wird. Nun gingen wir zum größten Heiligtum des Judentums, der Westmauer (Klagemauer). Bevor wir jedoch direkt zur Mauer gingen, besuchten wir ein Museum und hatten dort eine Führung (unterirdisch) an der Westmauer entlang.

Die Westmauer Als wir aus den Tunneln wieder heraus waren, gingen wir jetzt direkt an die Mauer heran und besuchten auch die Synagoge, die einen Teil der Mauer als Wand benutzt. Dann machten wir uns auf zur Via Dolorosa und besuchten auch eine Kreuzwegstation. Eine wichtige Sehenswürdigkeit hatten wir bis jetzt ausgelassen, die Grabeskirche. Doch als wir dort ankamen, mussten wir feststellen, dass sie wegen der Vorbereitungen auf Karfreitag geschlossen war. Danach schlenderten wir noch durch verschiedene Straßen zurück zum Bus. Von da aus fuhren wir ins Israel-Museum.

Vor dem Schrein des BuchesDer wohl bekannteste Teil des Museums ist der Schrein des Buches, in dem unter anderem die Originalschriftrollen von Qumran aufbewahrt werden. Der Schrein bot auch einen schönen Hintergrund für ein Gruppenfoto. An westlichen Ende des Museums ist die ganze Stadt Jerusalem zur Zeit des Zweiten Tempels in einem Modell nachgebaut worden. Der Tempel bildet den Mittelpunkt des Modells. Nun trennten wir uns und jede(r) konnte das betrachten, was sie/ihn besonders interessierte. Nach dieser zweistündigen Besichtigung fuhren wir mit dem Bus zurück zu unseren Gastfamilien nach Nahariya. Den Abend verbrachten manche mit Aktionen in der Stadt oder ganz entspannt zu Hause in den Familien.

Freitag, 21.03.2008 (Karfreitag)

Purim in der Amal School Yizhak Rabin In Deutschland ist dieser Tag ein ruhiger und besinnlicher Feiertag. Dieses Jahr erlebten wir in Israel dagegen am selben Tag einen fröhlichen Feiertag: Purim. Dieser Tag ist in etwa mit unserem Rosenmontag. zu vergleichen. Am Morgen mussten wir uns alle in den Familien verkleiden und schminken. In der Schule war eine große Feier mit viel Musik und Spaß organisiert worden. Am Mittag war ein riesiger Umzug mit vielen verkleideten Gruppen und Künstlern. Der Spaß wurde nur ein kleines bisschen durch die unerträgliche Hitze gemindert. Daher gingen wir zum Strand und kühlten uns ein wenig ab. Am Abend fand das obligatorische Schabbatessen in den Familien statt. Gegen 22.00 Uhr gingen die meisten ins Kino, um sich einen englischen Film mit hebräischen Untertiteln anzusehen. Auf dem Rückweg gingen wir noch zum Strand.

Samstag, 22.03.2008 (Karsamstag)

Heute war es der heißeste Tag in den gesamten zwei Wochen. Daher war es das Vernünftigste, den gesamten Tag am Strand und im Mittelmeer zu verbringen. Dort machten wir noch Fotos oder spielten Fußball im heißen Sand.

Am Abschiedsabend in der Amal School Yizhak Rabin Am Abend fand in der Schule eine Abschiedsfeier statt. Alle Familien brachten etwas mit. Zum Schluss wurde noch ein wenig Musik gespielt. Um 23.00 gingen dann alle nach Hause, um ihre Sachen zu packen.

 

 

 

Sonntag, 23.03.2008 (Ostersonntag)

Rückflug von Tel Aviv nach Amsterdam Wir trafen uns um 1.00 Uhr am Bus und fuhren nach herzlichen und schmerzlichen Abschieden nach Tel Aviv zum Flughafen. Nach diesmal nicht so langen Wartezeiten startete unser Flugzeug um 6.15 Uhr nach Amsterdam. Nach dem Flug landeten wir wohlbehalten in Amsterdam und ereichten um 15.45 Uhr Bielefeld, wo wir uns abermals verabschieden mussten.

 

Fazit: Es waren zwei unvergessliche Wochen, in denen wir viel gesehen haben, gelernt haben und vielen netten Leuten begegnet sind.

שלום ולהתראות


Hebräisch am Ceciliengymnasium